Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Earth, Mercy
In ihrer neuen Sammlung Earth, Mercy (Erde, Erbarmen) durchforstet Mary Rose O'Reilley die Trümmer menschlicher Behausungen - rosa Riemchensandalen, Lockenwickler, kaputte Fernsehgeräte - auf der Suche nach einer Art Schrottplatz-Gnade: „Die Heiligkeit tritt wieder ein / mit türkisfarbenen Flossen, und der Panzer der Cessna / hebt sich im Wind“.
Das erste Gedicht, „Genesis“, versetzt den Leser in die Zeit Edens, „in jener feuchten und grünen / Ankunft“, während das letzte, „Das Ende der Welt von Hovland, Minnesota, aus beobachten“, der Natur das letzte Wort gibt: „Morcheln auf der Ziegenprärie freuen sich / in ihrem blauen Licht. Fichten / sprechen von Grün auf Grün.“ Zwischen diesen Punkten bietet jedes Gedicht eine Schwelle, über die etwas Unerwartetes kommen kann - ein Geist, ein Engel oder das Kläffen eines unbekümmerten Hundes, der uns vor der Apokalypse warnt.
Gegen all das, was unser Überleben bedroht, behauptet Earth, Mercy die Schönheit unseres ergreifend sinnlichen Lebens.