Erziehung zum Aussterben: Amerikanische Indianer und die Internatserfahrung, 1875-1928

Bewertung:   (4,8 von 5)

Erziehung zum Aussterben: Amerikanische Indianer und die Internatserfahrung, 1875-1928 (Wallace Adams David)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

In den Rezensionen wird „Education for Extinction“ als eine wichtige und gut recherchierte Untersuchung der Internate für amerikanische Ureinwohner gelobt, die deren historische Bedeutung und die emotionalen Auswirkungen auf die indigenen Völker hervorhebt. Einige Leser kritisieren jedoch, dass es dem Buch an einer gründlichen Analyse mangelt und dass die Grausamkeiten, denen indianische Schüler ausgesetzt waren, verharmlost werden.

Vorteile:

Umfassende historische Recherchen und detaillierte Berichte aus verschiedenen Quellen.
Eine gut geschriebene und fesselnde Erzählung, die die emotionalen und kulturellen Auswirkungen einfängt.
Wertvolle pädagogische Ressource für das Verständnis eines dunklen Kapitels der amerikanischen Geschichte.
Empfehlenswert für alle, die sich für indigene Themen und Geschichte interessieren.

Nachteile:

Einige Leser sind der Meinung, dass die Analyse unzureichend ist und die Moral des Internatssystems nicht in Frage gestellt wird.
Es gibt Kritik an der Verharmlosung der Gräueltaten und des Leids der amerikanischen Ureinwohner.
Einem Rezensenten fiel es schwer, das Buch zu lesen, da es sich um ein sehr trauriges Thema handelt.

(basierend auf 44 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Education for Extinction: American Indians and the Boarding School Experience, 1875-1928

Inhalt des Buches:

Der letzte "Indianerkrieg" wurde gegen indianische Kinder in den Schlafsälen und Klassenzimmern der staatlichen Internate geführt. Nur wenn man die indianischen Kinder für längere Zeit aus ihrem Zuhause entfernte, so die Argumentation der Politiker, konnte die weiße Zivilisation Wurzeln schlagen, während die Kindheitserinnerungen an das "Wilde" allmählich verblassten, bis sie schließlich ganz ausstarben. In den Worten eines Beamten: "Töte den Indianer und rette den Menschen".

Diese vollständig überarbeitete Ausgabe von Education for Extinction bietet die einzige umfassende Darstellung dieser entmutigenden Bemühungen und berücksichtigt die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten fünfundzwanzig Jahre. Dieses Buch ist weit mehr als eine Studie über die Indianerpolitik des Bundes. Es beschreibt anschaulich die alltäglichen Erfahrungen indianischer Jugendlicher, die in einer "totalen Institution" leben, die sie psychologisch und kulturell umgestalten soll. Der Angriff auf die Identität kam in vielen Formen: das Abschneiden von Zöpfen, die Zuweisung neuer Namen, uniformierter Drill, demütigende Bestrafungen, unerbittliche Angriffe auf den religiösen Glauben der Eingeborenen, patriotische Indoktrinationen, Unterdrückung der Stammessprachen, viktorianische Geschlechterrituale, Fußballwettbewerbe und industrielle Ausbildung.

Besonders ergreifend ist Adams' Beschreibung der Art und Weise, in der sich die Studenten der erzwungenen Assimilation widersetzten oder sich ihr anpassten. Viele konvertierten in unterschiedlichem Maße, aber andere planten ihre Flucht, verübten Brandstiftungen und entwickelten ausgeklügelte Strategien des passiven Widerstands. Adams argumentiert auch, dass viele derjenigen, die scheinbar mit dem System kooperierten, mehr als passive Akteure in diesem Drama waren, dass die Reaktion der Anpassung nicht gleichbedeutend mit kultureller Kapitulation war. Besonders deutlich wird dies in seiner Analyse von Studenten, die in das Reservat zurückkehrten. Er zeigt auf, auf welch unterschiedliche Weise die Absolventen um den Sinn ihres Lebens kämpften und ihre Schulerfahrungen selektiv nutzten, um ihr persönliches Überleben und das ihres Stammes in einer zunehmend von weißen Männern dominierten Welt zu sichern.

Die Diskussion schließt den Kreis, wenn Adams den allmählichen Rückzug der Regierung von der assimilatorischen Vision betrachtet. Teilweise aufgrund des anhaltenden Widerstands der Schüler, teilweise aber auch aufgrund eines komplexen und manchmal widersprüchlichen Bündels fortschrittlicher, humanitärer und rassistischer Beweggründe sahen die politischen Entscheidungsträger die Internate schließlich weniger enthusiastisch.

Adams' bewegende Erzählung, die sich auf umfangreiche Regierungsarchive, Autobiografien von Indianern und Lehrern sowie Schulzeitungen stützt, ist eine unverzichtbare Lektüre für Wissenschaftler und Leser, die sich für die Geschichte des Westens, Studien über die amerikanischen Ureinwohner, die Beziehungen zwischen den amerikanischen Ethnien, die Geschichte des Bildungswesens und Multikulturalismus interessieren.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780700629596
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2020
Seitenzahl:472

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)