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It All Tastes of Farewell: Diaries, 1964-1970
Dieser Band knüpft an Reimanns früheres Tagebuch "Ich bereue nichts" aus dem Jahr 1964 an und ist ein fesselnder und offener Bericht über das Leben und die Liebe einer Frau in der DDR der 1960er Jahre.
Alles schmeckt nach Abschied ist ein offener Bericht über das Leben und die Liebe einer Frau in der DDR der 1960er Jahre. Als Schriftstellerin konnte Brigitte Reimann nicht anders, als eine fesselnde Geschichte zu erzählen, und das zeigt sich hier in ihren Tagebüchern, die so packend sind wie jeder Roman. Sie hielt nur fest, was wichtig war: erzählende Details, emotionale Wahrheiten und politische Realitäten. Diese Tagebücher, die nie zur Veröffentlichung bestimmt waren und erst nach dem Fall der Berliner Mauer vollständig in deutscher Sprache veröffentlicht wurden, sind ein einzigartiges Dokument darüber, wie es sich anfühlte, in einem Land zu leben, das nicht mehr existiert, das jahrelang hauptsächlich durch die Propaganda des Kalten Krieges repräsentiert wurde und das immer noch in märchenhaften Stasi-Dramen dargestellt wird. Hier bekommen wir ein Gefühl für gelebte Erfahrung, als ob Doris Lessing oder Edna O'Brien mit ihren Notizbüchern hereingelassen worden wären. Dieser Band setzt dort an, wo ihr früheres Tagebuch Ich bereue nichts 1964 aufgehört hat. Darin wird Reimann wehmütig und manchmal verbittert, da ihr Liebesleben, ihr Berufsleben und ihre Gesundheit leiden. Dennoch behält sie ihren lebhaften Appetit auf neue Erfahrungen und ihre Hingabe zum Schreiben bei. Schließlich findet sie Geborgenheit in einer überraschenden neuen Liebe, und obwohl sie bald nach dem Ende dieses Bandes starb, wurde der Roman, an dem sie schrieb, nach ihrem Tod zu einem viel gelesenen Kulthit.
Es ist ein bemerkenswertes Dokument aus einer Zeit und von einem Ort, die wir immer noch nicht klar erkennen können. It All Tastes of Farewell ist unvergesslich, ein letztes Geschenk eines wichtigen Schriftstellers.