Bewertung:

Das Buch hat gemischte Kritiken erhalten. Einige Leser schätzen den historischen Kontext, andere finden, dass es ihm an Tiefe und Qualität mangelt. Es bietet eine halbfiktionale Darstellung des Lebens in Ostdeutschland, die sich insbesondere auf die Themen Überlaufen und familiäre Konflikte während der Zeit des Kalten Krieges konzentriert.
Vorteile:⬤ Spannender historischer Kontext im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg
⬤ anschauliche Darstellung des frühen DDR-Lebens
⬤ gut geschriebene semi-autobiografische Elemente
⬤ bewegende Darstellung von Familienkonflikten, die sich aus den unterschiedlichen Entscheidungen, in der DDR zu bleiben oder sie zu verlassen, ergeben.
⬤ Einige Kritiken beschreiben den Schreibstil als gewöhnlich und oberflächlich
⬤ Behauptungen über den Hype stimmen nicht mit dem tatsächlichen Inhalt überein
⬤ Mangel an Tiefe in der Erzählung wird wahrgenommen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Siblings
Die Geschichte einer Geschwisterliebe, die durch den Eisernen Vorhang zerrissen wird, von einem der bedeutendsten ostdeutschen Schriftsteller.
„Das werde ich dir nie verzeihen“, sagt Uli zu seiner Schwester Elisabeth. Es ist 1960 und die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland ist längst geschlossen. Ihr Bruder Konrad ist bereits in den Westen geflohen. Vom Leben im Osten desillusioniert, träumt auch Uli von der Flucht, während Elisabeth noch Hoffnung auf das politische Projekt der DDR setzt. Zwischen den Geschwistern gibt es physische Hindernisse und ideologische Spannungen, und sie müssen emotionale Gräben überwinden, während sie sich in dieser schonungslosen Darstellung des Lebens in den Anfangsjahren der Deutschen Demokratischen Republik auf ein Drama einlassen, das von der Liebe angeheizt wird.
Brigitte Reimann (1933-1973), eine der bedeutendsten ostdeutschen Schriftstellerinnen, schrieb respektlose, autobiografische Werke, in denen sie Themen und Empfindungen ansprach, die in der DDR sonst unterdrückt wurden. Freimütig und idealistisch schrieb sie in ihren Tagebüchern, dass sie lieber „30 wilde Jahre leben würde als 70 brave“. Sie galt als Meisterin des sozialistischen Realismus und folgte dem Aufruf des Staates, dass sich Künstler mit dem Volk auseinandersetzen sollten, indem sie Schreibkurse für Industriearbeiter abhielt. Über das Leiden ihrer Generation schrieb sie an ihren Bruder: „Wir sind mit einem so schweren Gepäck an Idealen losmarschiert.“ Nach ihrem Krebstod 1973, im Alter von 39 Jahren, erlangte Reimann kultähnliche Aufmerksamkeit. Dies ist ihr erstes belletristisches Werk, das auf Englisch erscheint.