Bewertung:

Das Buch befasst sich mit ethischer Philosophie und untersucht die Grenzen von Moraltheorien, indem es eine tiefgehende und kritische Untersuchung verschiedener philosophischer Perspektiven bietet. Bernard Williams argumentiert, dass die ethische Philosophie uns zwar helfen kann, über moralische Fragen nachzudenken, dass sie aber nicht begründen kann, warum Moral für diejenigen notwendig ist, die nicht bereits moralische Verpflichtungen haben.
Vorteile:⬤ Interessanter und zum Nachdenken anregender Inhalt
⬤ hält hohe Schreibstandards aufrecht
⬤ gute Einführung in die philosophische Ethik
⬤ umfassender Überblick über Moraltheorien
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf ethische Rahmenbedingungen
⬤ wurde von mehreren Rezensenten positiv aufgenommen.
⬤ Dichtes und anspruchsvolles Material
⬤ einige Kritiker bemängeln die falsche Darstellung von Philosophen
⬤ schlechte Schreibqualität, die von einigen bemängelt wird
⬤ gebundene Ausgabe wird wegen ihres geringen Umfangs und Formatierungsproblemen kritisiert
⬤ es fehlt an klaren alternativen Theorien und kann selbstzerstörerisch wirken.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Ethics and the Limits of Philosophy
Bernard Williams ist ein wortgewaltiges Mitglied jener kleinen, aber wichtigen Gruppe angesehener Denker, die versuchen, die Grenzen zwischen den Experten und uns allen, die wir uns in unserem eigenen Leben mit moralischen Fragen auseinandersetzen, zu verwischen. In diesem Buch erhebt er eine nachhaltige Anklage gegen die systematische Moraltheorie seit Kant und bietet eine überzeugende Alternative.
Kants Ideen beinhalteten eine Sicht des Selbst, die wir nicht mehr akzeptieren können. Moderne Theorien wie der Utilitarismus und der Kontraktualismus bieten in der Regel Kriterien an, die außerhalb des Selbst liegen, und dies hat zusammen mit der Betonung des Systems das ethische Denken geschwächt. Warum sollte eine Reihe von Ideen eine besondere Autorität gegenüber unseren Gefühlen haben, nur weil sie die Struktur einer Theorie haben? Wie könnte eine abstrakte Theorie dem Einzelnen helfen, die sokratische Frage "Wie soll ich leben? ".
Williams' Ziel ist nichts weniger als eine Neuausrichtung der Ethik auf das Individuum. Er wirft den modernen Moralphilosophen vor, sich auf das System zurückzuziehen und die Individuen in ihrem gegenwärtigen sozialen Kontext im Stich zu lassen. Er glaubt, dass das ethische Werk von Platon und Aristoteles der Wahrheit dessen, was ethisches Leben ist, näher kommt, erkennt aber gleichzeitig an, dass die moderne Welt beispiellose Anforderungen an das ethische Denken stellt. Er befasst sich mit den heikelsten Fragen der zeitgenössischen Philosophie und bietet neue Ideen zu Themen wie Relativismus, Objektivität und der Möglichkeit ethischer Erkenntnis. Williams hat ein phantasievolles, geniales Buch geschrieben, das Philosophen dazu aufruft, ihre selbst auferlegten Grenzen zu überschreiten und sich voll und ganz der Komplexität des ethischen Lebens zu widmen.