Bewertung:

In den Rezensionen wird die gründliche Erforschung der Geschichte des Antisemitismus in Europa hervorgehoben, wobei der Schwerpunkt auf der Diskriminierung der Juden vor und während des Holocaust liegt. Die Leser schätzen die umfassende Recherche, die Zugänglichkeit und die Bedeutung des Verständnisses dieser Geschichte. Einige Rezensenten fanden den Inhalt schockierend und augenöffnend, während andere der Meinung waren, dass das Buch zwar informativ sei, aber keine wesentlich neuen Erkenntnisse zur bestehenden Literatur beitrage.
Vorteile:⬤ Umfassende und gut recherchierte Darstellung des Antisemitismus in Europa.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der den Leser von Anfang bis Ende fesselt.
⬤ Bietet einen wichtigen historischen Kontext für das Verständnis aktueller Themen im Zusammenhang mit Judentum und Antisemitismus.
⬤ Ausgewogene Balance zwischen Fakten und persönlichen Geschichten.
⬤ Empfiehlt sich als unverzichtbare Lektüre, um die Wurzeln der modernen jüdischen Probleme zu verstehen.
⬤ Einige Leser waren der Meinung, das Buch biete keine neuen Erkenntnisse oder sei ein Aufguss früherer Berichte.
⬤ Mangelnde Berichterstattung über die Situation in Großbritannien.
⬤ Einige fanden Teile des Buches langweilig oder sich wiederholend.
⬤ Das Buch kann aufgrund des schweren Themas eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Europe Against the Jews, 1880-1945
Europa gegen die Juden, 1880-1945 ist das erste Buch des preisgekrönten Holocaust-Historikers, das über Deutschlands singuläres Verbrechen hinausgeht und die Kollaboration ganz Europas in den Blick nimmt.
Der Holocaust wurde von den Deutschen verübt, aber er wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe von Tausenden von Helfern in anderen Ländern: Staatsbeamte, Polizisten und Zivilisten, die den Völkermord eifrig unterstützten. Wenn wir verstehen wollen, wie und warum der Holocaust geschah, so argumentiert G tz Aly in dieser bahnbrechenden Studie, müssen wir seine Vorgeschichte in ganz Europa untersuchen. Wir müssen uns mit so weit entfernten Ländern wie Rumänien und Frankreich, Russland und Griechenland befassen, wo Jahrzehnte vor der Machtübernahme durch die Nazis eine tödliche Kombination aus Neid, Konkurrenz, Nationalismus und sozialem Aufruhr eine Welle des Antisemitismus schürte und die Voraussetzungen für die Deportationen und Morde schuf.
Jahrhunderts eröffneten sich neue Möglichkeiten der Bildung und des sozialen Aufstiegs, die vor allem von jüdischen Minderheiten genutzt wurden, was zu weit verbreiteten Ressentiments führte. Gleichzeitig strebten die neu geschaffenen Nationalstaaten, insbesondere im Osten, nach ethnischer Homogenität und nationaler Erneuerung, Ziele, die sie als untrennbar miteinander verbunden ansahen. Auf der Grundlage einer Vielzahl bisher unveröffentlichter Quellen zeichnet Aly die Abfolge der Ereignisse nach, die die Verfolgung der Juden zu einer zunehmend akzeptierten europäischen Praxis machten.
Letztlich fanden die deutschen Architekten des Völkermords in fast allen Ländern, die sie besetzten oder mit denen sie verbündet waren, Unterstützung für die Endlösung.
Ohne die Schuld der deutschen Täter zu schmälern, dokumentiert Aly die Beteiligung ganz Europas an der Vernichtung der Juden und vertieft damit einmal mehr unser Verständnis für diese äußerst qualvolle Geschichte.