Bewertung:

Evelina“ von Fanny Burney ist ein Briefroman, der die Reise eines jungen Mädchens durch die Londoner Gesellschaft des 18. Jahrhunderts beschreibt. Er verbindet Humor, Romantik und soziale Kommentare und bietet einen Einblick in die Sitten und Herausforderungen der damaligen Zeit. Der Roman wird für seinen Realismus und seinen Witz gelobt, muss aber auch Kritik für sein Tempo und das Verhalten einiger Figuren einstecken.
Vorteile:Der Roman ist gut geschrieben und bietet eine reichhaltige Sozialgeschichte des 18. Jahrhunderts, mit einnehmendem Humor und glaubwürdigen Charakteren. Er ist bekannt für seinen Einfluss auf spätere Autoren wie Jane Austen. Die Briefform spricht viele Leser an, und die Erzählung schildert Evelinas abenteuerliche Erlebnisse und ihre Kritik an der Gesellschaft wirkungsvoll.
Nachteile:Manche Leser empfinden das Tempo als langsam, vor allem am Anfang, was die Lektüre zu einer Herausforderung macht. Die Charaktere, einschließlich der Protagonistin, können als passiv oder frustrierend empfunden werden. Gelegentliche typografische Fehler in einigen Ausgaben beeinträchtigen das Leseerlebnis. Außerdem werden einige Charaktere als unsympathisch oder nervig beschrieben.
(basierend auf 193 Leserbewertungen)
Evelina: with introduction by Austin Dobson, and Hugh Thomson's 81 classic illustrations (Aziloth Books)
Frances Burney wurde am 17. Juni 1752 in King's Lynn, Norfolk, als drittes von Charles und Elspeth Burneys sechs Kindern geboren.
Frances war ein frühreifes Kind und zeigte bereits im Alter von 10 Jahren ein Talent für "Kritzeleien" (wie sie ihr Schreiben nannte). Ihr Vater förderte ihre Arbeit als Hobby, wehrte sich aber gegen jede Veröffentlichung ihrer Werke, da er sie als "unladylike" bezeichnete. Burney fügte sich und zerstörte ihren ersten Roman, doch mit zunehmender Reife wuchs ihr Selbstvertrauen, und schließlich veröffentlichte sie (wenn auch anonym) 1778 ihren Roman "Evelina", der von der Kritik hoch gelobt wurde, wobei literarische Größen wie Dr.
Johnson, David Garrick und Edmund Burke ihren Witz und ihre beißende Satire lobten. Die Nachfrage nach "Evelina" war so groß, dass das Werk innerhalb kürzester Zeit vier Auflagen erlebte und seither populär geblieben ist.
In ihrem vielschichtigen Sittenroman nutzt Burney die Ehrlichkeit, Unschuld und bukolische Weltanschauung der gleichnamigen Heldin als Spiegel, in dem sie die oberflächliche, jugendliche Welt der Londoner Oberschicht offenbart, durch die Evelina auf ihrem Weg zu Reife und Romantik schlingert. Das Werk ist abwechselnd ein elegantes Plädoyer gegen weibliche Unterdrückung, eine satirische Entlarvung der Londoner Elite des 18.
Jahrhunderts, eine wertvolle soziologische Aufzeichnung von Etikette und gesellschaftlichen Sitten und eine herzerwärmende Geschichte über wahre Liebe.