Bewertung:

Fado Alexandrino von Antonio Lobo Antunes ist ein vielschichtiger und komplexer Roman, der das Leben von Armee-Veteranen in Portugal nach der Rückkehr aus den Kolonialkriegen in Mosambik untersucht. Die Erzählung ist dicht und erfordert große Aufmerksamkeit, da sie die bewegte Vergangenheit und die gegenwärtige Realität der Charaktere auf komplizierte Weise miteinander verwebt. Während das Buch für seine stilistische Innovation und seine lebendigen Bilder hoch gelobt wird, wird es auch für seine schweren Themen und seine schwierige Lesbarkeit kritisiert.
Vorteile:⬤ Einzigartige und experimentelle Erzählweise, die verschiedene Leben und Perspektiven miteinander verwebt.
⬤ Sehr anschauliche und lebendige Bilder, die den Leser in die Umgebung von Lissabon eintauchen lassen.
⬤ Thematische Tiefe, die komplexe Themen wie Verzweiflung, die Folgen des Krieges und die Feinheiten menschlicher Beziehungen erforscht.
⬤ Reichhaltige Charakterentwicklung, die innere Gedanken und Kämpfe offenbart.
⬤ Eine fesselnde Übersetzung, die Antunes' Werk dem englischen Leser näher bringt.
⬤ Die Erzählung kann verwirrend sein, da es an einer klaren Einführung der Figuren mangelt und die Perspektive häufig wechselt.
⬤ Die Themen und der Ton sind überwältigend düster und deprimierend, was nicht alle Leser ansprechen dürfte.
⬤ Die komplexe Struktur und die langen Absätze können das Lesen erschweren.
⬤ Kritik an der Darstellung der weiblichen Charaktere, die oft negativ ist.
⬤ Bestimmte Abschnitte, wie z. B. das Kapitel, das von einer Frau erzählt wird, können im Kontext des restlichen Romans fehl am Platz wirken.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Am zehnten Jahrestag der Rückkehr ihres Bataillons aus Mosambik versuchen fünf Männer, die brüderlichen Bande wieder aufleben zu lassen, die ihnen geholfen haben, den Kolonialkrieg zu überleben, der Portugals Vietnam war.
Im Gegenzug erzählen sie die Geschichte ihres Lebens vor, während und nach der Revolution, die die langlebige Salazar-Diktatur stürzte. Mit Fado Alexandrino hat Antunes, der für seine fiktionalisierten Memoiren über den Angolakrieg international gefeiert wurde, ein fabelhaftes Lissabon aus der Asche seiner vier gescheiterten, aber unvergesslichen Protagonisten auferstehen lassen und damit seinen Ruf als führender portugiesischsprachiger Romancier des Jahrhunderts gefestigt.
Fado Alexandrino ist einer der reichsten Romane, die in den letzten Jahren in Europa erschienen sind. Darüber hinaus enthüllt er eine Gesellschaft und Kultur, die in der englischsprachigen Welt noch zu wenig bekannt ist.