
Capabilities and Happiness
Kaum jemand würde bestreiten, dass das Wohlbefinden des Einzelnen eines der erstrebenswertesten Ziele menschlichen Handelns ist.
Die Ansätze zur Definition, Messung, Bewertung und Förderung des Wohlbefindens gehen jedoch weit auseinander. Der konventionelle ökonomische Ansatz betrachtet das Einkommen (oder die Fähigkeit, Marktgüter zu erwerben) als wichtigsten Indikator für Wohlbefinden und die Nutzenfunktion als formales Instrument für positive und normative Analysen.
Dieser Ansatz wurde jedoch als sehr begrenzt in Frage gestellt, und es sind andere Ansätze entstanden. Der Capability-Ansatz zum Wohlbefinden, der in den letzten zwei Jahrzehnten von Amartya Sen und Martha Nussbaum entwickelt wurde, und der Happiness-Ansatz zum Wohlbefinden, der von Richard Easterlin vertreten wird, bieten beide eine Alternative. Beide Ansätze stammen aus unterschiedlichen Traditionen und haben sich unabhängig voneinander entwickelt, zielen aber dennoch darauf ab, die starren Grenzen des herkömmlichen ökonomischen Ansatzes zum Wohlbefinden zu überwinden.
In Anbetracht dieser gemeinsamen Ziele ist es überraschend, dass bisher nur wenige vergleichende Arbeiten zu diesen Ansätzen durchgeführt wurden. Das vorliegende Buch soll dies ändern, indem es dem Leser Beiträge von führenden Vertretern beider Ansätze sowie Beiträge zur Bewertung der Ansätze und zur Gegenüberstellung der beiden Ansätze bietet.