Bewertung:

In den Nutzerrezensionen werden unterschiedliche Ansichten über den Inhalt des Buches geäußert. Während die einen die aufschlussreiche und originelle Analyse des Obersten Gerichtshofs der USA loben, kritisieren andere die Komplexität und den vermeintlichen Mangel an Klarheit.
Vorteile:Klarer Schreibstil, originelle Einblicke in die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs der USA und ein umfassender Überblick, der von Lesern, die an juristischen Analysen interessiert sind, geschätzt wird.
Nachteile:Komplexität der Analyse, die manche als verwirrend oder unsinnig empfinden, insbesondere im Hinblick auf Vorhersagen über künftige Rechtsentscheidungen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Fidelity & Constraint: How the Supreme Court Has Read the American Constitution
Die grundlegende Tatsache über unsere Verfassung ist, dass sie alt ist - die älteste schriftliche Verfassung der Welt. Die grundlegende Herausforderung für die Ausleger der Verfassung besteht darin, wie dieses alte Dokument im Laufe der Zeit zu lesen ist.
In Fidelity & Constraint erklärt der Rechtswissenschaftler Lawrence Lessig, dass einer der grundlegendsten Ansätze zur Auslegung der Verfassung der Prozess der Übersetzung ist. In der Tat sind einige der bedeutendsten Veränderungen in der Verfassungsdoktrin das Ergebnis der Entwicklung des Übersetzungsprozesses im Laufe der Zeit. In jeder neuen Ära verstehen die Richter ihre Übersetzungen als Instanzen der "Auslegungstreue", die in den jeweiligen neuen zeitlichen Kontext eingebettet sind.
Doch wie Lessig ebenfalls argumentiert, gibt es eine immer wieder auftretende Gegenbewegung, die den Prozess der Übersetzung auf den Kopf stellt. Im Laufe der amerikanischen Geschichte hat es neben der Auslegungstreue eine zweite Treue gegeben: das, was Lessig "Rollentreue" nennt. In jedem der von ihm beschriebenen Übersetzungszyklen hat sich auch die Rolle des Richters - des eigentlichen Übersetzers - weiterentwickelt. Alte Arten der Textauslegung werden nun illegitim, weil sie nicht mit der wahrgenommenen Rolle des Richters übereinstimmen. Und wenn dieser Konflikt auftritt, haben sich die Richter in unserer Tradition an die Vorgaben der Rollentreue gehalten. Letztlich zeigt Lessig nicht nur, wie wichtig das Konzept der Übersetzung für die Verfassungsauslegung ist, sondern auch die institutionellen Grenzen dieser Praxis auf.
Als erstes verfassungs- und grundlagentheoretisches Werk eines der führenden amerikanischen Juristen zeigt Fidelity & Constraint Strategien auf, die den Richtern helfen, den grundlegenden Konflikt im Herzen der Auslegung zu verstehen, wann immer er auftritt, und die Grenzen zu umgehen, die er unweigerlich schafft.