Bewertung:

Das Buch von Professor Shiller bietet eine durchdachte Untersuchung der Rolle des Finanzwesens in der modernen Gesellschaft, wobei der historische Kontext, die psychologischen Grundlagen und die Auswirkungen auf eine gute Gesellschaft untersucht werden. Obwohl es eine ausgewogene Verteidigung des Finanzwesens darstellt, kritisieren einige Rezensenten die allzu nachsichtige Haltung gegenüber den ethischen Mängeln der Finanzindustrie.
Vorteile:⬤ Angeregt und aufschlussreich, verbindet es Geschichte, Psychologie und Wirtschaft.
⬤ Zugänglicher Text, der komplexe Finanzthemen für allgemeine Leser verständlich macht.
⬤ Betont die Bedeutung des Finanzwesens für Wirtschaftswachstum und soziales Wohlergehen.
⬤ Schlägt innovative Ideen zur Reform des Finanzwesens vor, um die Ungleichheit zu verringern.
⬤ Bietet eine multidisziplinäre Perspektive auf das Finanzverhalten.
⬤ Einige Kritiken finden das Buch zu nachsichtig mit den ethischen Problemen des Finanzsystems.
⬤ Die Kritik an der Finanzindustrie mag oberflächlich erscheinen oder wesentliche Fragen vernachlässigen.
⬤ Die erste Hälfte des Buches wird als weniger interessant empfunden, da sie sich eher auf die Rollen als auf substanzielle Kritik konzentriert.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass das Buch nicht angemessen auf die Systemfehler und Anreize eingeht, die zu ethischen Verfehlungen im Finanzwesen führen.
(basierend auf 86 Leserbewertungen)
Finance and the Good Society
Der Ruf der Finanzbranche könnte kaum schlechter sein als heute, nach der Finanzkrise von 2008, die sehr schmerzhaft ist. Der Wirtschaftswissenschaftler Robert Shiller, Bestsellerautor der New York Times, ist kein Entschuldiger für die Sünden der Finanzbranche - er ist wahrscheinlich die einzige Person, die sowohl die Aktienmarktblase im Jahr 2000 als auch die Immobilienblase, die zum Zusammenbruch der Subprime-Hypotheken führte, vorausgesagt hat. Doch in diesem wichtigen und zeitgemäßen Buch argumentiert Shiller, dass wir das Finanzwesen nicht verdammen, sondern es für das Gemeinwohl zurückgewinnen müssen. Er plädiert nachdrücklich für die Erkenntnis, dass das Finanzwesen keineswegs ein Parasit der Gesellschaft ist, sondern eines der mächtigsten Instrumente, die wir zur Lösung unserer gemeinsamen Probleme und zur Steigerung des allgemeinen Wohlstands haben. Wir brauchen mehr Finanzinnovationen - nicht weniger - und das Finanzwesen sollte eine größere Rolle dabei spielen, der Gesellschaft zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.
Shiller fordert die Öffentlichkeit und ihre Führungskräfte heraus, das Finanzwesen und seine Rolle in der Gesellschaft neu zu überdenken. Er argumentiert, dass das Finanzwesen nicht nur als die Manipulation von Geld oder das Management von Risiken definiert werden sollte, sondern als die Verwaltung der Vermögenswerte der Gesellschaft. Er erklärt, wie Menschen in Finanzberufen - vom CEO, Investmentmanager und Banker bis hin zu Versicherern, Anwälten und Aufsichtsbehörden - diese Vermögenswerte verwalten, schützen und vermehren können und dies auch tun. Er beschreibt, wie das Finanzwesen in der Vergangenheit durch Erfindungen wie Versicherungen, Hypotheken, Sparkonten und Renten zum Wohle der Gesellschaft beigetragen hat, und argumentiert, dass wir neue Wege finden müssen, um die finanzielle Kreativität zum Wohle der Gesellschaft als Ganzes umzuleiten.
Letztlich zeigt Shiller, wie die Gesellschaft die Macht des Finanzwesens wieder für das Allgemeinwohl nutzen kann.