Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Analyse der Makroökonomie mit Schwerpunkt auf den aktuellen Trends und der Finanzpolitik. Während es für seine klare Sprache und Organisation gelobt wird, wird es als veraltet und überteuert kritisiert.
Vorteile:Klarer Text, gegliederter Aufbau, der unterschiedliche Verständnistiefen ermöglicht, relevante aktuelle Beispiele und eine zum Nachdenken anregende Analyse der Finanzpolitik.
Nachteile:Wird von einigen aufgrund der sich ändernden wirtschaftlichen Bedingungen als veraltet und irrelevant angesehen, wird wegen des hohen Preises im Verhältnis zur Seitenzahl kritisiert und enthält übermäßiges Vertrauen in die Nachhaltigkeit vergangener Wirtschaftstrends.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Fiscal Policy Under Low Interest Rates
Überdenken der Finanz- und Geldpolitik in einem wirtschaftlichen Umfeld mit hoher Verschuldung und niedrigen Zinssätzen.
Die politischen Entscheidungsträger in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften befinden sich in einem ungewöhnlichen finanzpolitischen Umfeld: Die Schuldenquoten sind historisch hoch, während die Realzinsen extrem niedrig sind. Ein solch grundlegender Wandel, der wahrscheinlich von Dauer sein wird, erfordert ein Überdenken der Rolle der Finanz- und Geldpolitik - und genau das schlägt Olivier Blanchard in Fiscal Policy under Low Interest Rates vor.
Über die Richtung, die die Finanzpolitik einschlagen sollte, gibt es eine Vielzahl von Meinungen. Einige verweisen auf den hohen Schuldenstand und machen den Schuldenabbau zu einer absoluten Priorität. Andere, die auf die niedrigen Zinsen verweisen, sind weniger besorgt.
Sie sind der Meinung, dass es immer noch fiskalischen Spielraum gibt, und wenn es gerechtfertigt ist, sollten weitere Schuldenerhöhungen nicht ausgeschlossen werden. Blanchard argumentiert, dass niedrige Zinssätze nicht nur die fiskalischen Kosten der Verschuldung senken, sondern auch die Wohlfahrtskosten der Verschuldung. Gleichzeitig zeigt er, wie niedrige Zinssätze den geldpolitischen Handlungsspielraum verringern - und damit den Nutzen des Einsatzes der Fiskalpolitik, einschließlich Defiziten und Schulden, zur makroökonomischen Stabilisierung erhöhen. Kurz gesagt, niedrige Zinssätze bedeuten geringere Kosten und höhere Vorteile der Verschuldung.
Nachdem er skizziert hat, wie eine optimale Politik aussieht, betrachtet Blanchard drei Beispiele für die Finanzpolitik in der Praxis: die Haushaltskonsolidierung im Gefolge der globalen Finanzkrise, den starken Anstieg der Verschuldung in Japan und den derzeitigen Mix aus Finanz- und Geldpolitik in den USA. Seine Schlussfolgerungen sind von praktischer Bedeutung für Wirtschafts- und Finanzpolitiker, Banker und Politiker in aller Welt.