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River of Dreams: Imagining the Mississippi Before Mark Twain
Schon in den Jahrzehnten, bevor Mark Twain die Welt mit seinen beschwörenden Darstellungen des Mississippi begeisterte, spielte der Fluss eine wesentliche Rolle in der amerikanischen Kultur und im Bewusstsein. Während der gesamten Vorkriegszeit war der Mississippi ein mächtiges Symbol für Amerikas Selbstverständnis - und für das der Welt über Amerika. Wie Twain wusste: "Der Mississippi ist es wert, dass man über ihn liest". Thomas Ruys Smiths River of Dreams ist eine Untersuchung der Rolle des Mississippi in der Vorstellungswelt des Antebellum und erforscht seine kulturelle Stellung in Literatur, Kunst, Denken und nationalem Leben.
Präsidenten, Politiker, Schriftsteller, Dichter, Maler und internationale Berühmtheiten aller Art erlebten den Mississippi in seinem Goldenen Zeitalter. Sie hinterließen eine außergewöhnliche Sammlung von Darstellungen des Flusses, Bilder, die sich mit dem Wandel Amerikas selbst weiterentwickelten. Von Thomas Jeffersons Vision für den Mississippi bis hin zu Andrew Jackson und der wilden Flusskultur des frühen 19. Jahrhunderts zeichnet Smith die wechselnde Bedeutung des Mississippi für die Entstehung der Nation nach. Er untersucht die Berichte europäischer Reisender, darunter Frances Trollope, Charles Dickens und William Makepeace Thackeray, deren Ansichten über den Fluss stark von der Welt der Dampfschiffe und der Plantagensklaverei geprägt waren.
Smith erörtert die wachsende Bedeutung visueller Darstellungen des Mississippi im Laufe der Antebellum-Zeit und untersucht, wie Ansichten des Flusses, insbesondere riesige bewegliche Panoramen, die um die Welt reisten, Vorstellungen von manifester Bestimmung und der Bewegung nach Westen widerspiegelten. Er beschreibt den Fluss in den späten Jahren der Vorkriegszeit als einen Ort des Verbrechens und des Geheimnisses, insbesondere in der populären Literatur und vor allem in Herman Melvilles The Confidence-Man. Ein Nachwort befasst sich mit dem Mississippi während des Bürgerkriegs, als der Besitz des Flusses sowohl symbolisch als auch militärisch lebenswichtig wurde. Der Epilog stellt auch Mark Twain vor, ein Produkt der Flusswelt der Vorkriegszeit, der das imaginative Potenzial des Flusses für die Nachkriegsnation wiederbeleben und einen ikonischen Mississippi schaffen sollte, der in der amerikanischen Literatur noch immer durch eine breite und fruchtbare Aue fließt.
Vom Aufbau des Imperiums durch den Louisiana Purchase bis zum Trauma des Bürgerkriegs verfolgten die dominanten symbolischen Bedeutungen des Mississippi die wesentlichen Kräfte, die in der Nation wirkten. Wie Smith in diesem bahnbrechenden Werk zeigt, ist die Geschichte des imaginierten Mississippi-Flusses die Geschichte des Amerikas der Vorkriegszeit selbst.