Bewertung:

Das Buch ist eine viel beachtete Übersicht über Faurés Lieder, die für ihren aufschlussreichen, leicht verständlichen und eleganten Schreibstil bekannt ist. Es dient sowohl als wissenschaftliches Nachschlagewerk als auch als unterhaltsame Lektüre, reich an historischem und kulturellem Kontext, was es sowohl für Fachleute als auch für Liebhaber wertvoll macht. Johnsons persönliche Erfahrung und seine Liebe zu diesem Thema sind deutlich spürbar und steigern das Engagement des Lesers.
Vorteile:Der aufschlussreiche und inspirierende Inhalt, der elegant geschrieben ist, verbindet wissenschaftliche Forschung mit persönlichen Erfahrungen, einem humorvollen und zugänglichen Stil, informativen Probennotizen und Aufführungseinblicken, die für Pädagogen und Musikliebhaber gleichermaßen wertvoll sind.
Nachteile:Einige mögen sich von dem Begriff „Forschungsstudien“ abschrecken lassen, und einige wenige mögen die Informationen als zu vollgepackt empfinden, obwohl sie nicht übermäßig didaktisch sind.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Gabriel Faur the Songs and Their Poets
Die Karriere von Gabriel Faure als Komponist von Liedern für Gesang und Klavier erstreckt sich über sechs Jahrzehnte (1862-1921); fast die gesamte Geschichte der französischen Melodie ist in diesem Zeitraum enthalten. In den 1860er Jahren war Faure, der lebenslange Schützling von Camille Saint-SaAns, ein sanftmütiger, frühreifer Student; in den 1870er Jahren gehörte er zum Kreis von Pauline Viardot und hätte beinahe ihre Tochter geheiratet.
Von Robert de Montesquiou 1886 in die Richtung der symbolistischen Poesie gelenkt, war Faure seit den frühen 1890er Jahren der bevorzugte Komponist von Winnarretta Singer, der späteren Princesse de Polignac, und seine Lieder wurden von Marcel Proust verehrt. 1905 wurde er Direktor des Pariser Konservatoriums und komponierte seine tiefgründigste Musik im hohen Alter. Sein Leben, das er stets produktiv und nach außen hin unerschütterlich führte, wurde durch Selbstzweifel, eine unglückliche Ehe und einen tragischen Verlust des Gehörs unterminiert.
In dieser detaillierten Studie stellt Graham Johnson die Vokalmusik in einen doppelten Kontext: Faures eigene Lebensgeschichte und das parallele Leben seiner zahlreichen Dichter.
Wir begegnen solchen Giganten wie Charles Baudelaire und Paul Verlaine, dem Patrizier Leconte de Lisle, dem vergessenen Armand Silvestre und dem belgischen Symbolisten Charles Van Lerberghe. Der chronologische Bogen spannt sich vom ersten Dichter Faures, Victor Hugo, der in den 1850er Jahren gegen Napoleon III.
wetterte, bis zum letzten, Jean de La Ville de Mirmont, der im Ersten Weltkrieg fiel. In dieser umfassenden und reich bebilderten Studie wird jedes der 109 Lieder von Faure separat kommentiert. Zusätzliche Kapitel für Gesangsstudenten und Musikliebhaber erörtern Interpretation und Aufführung sowohl in ästhetischer als auch in praktischer Hinsicht.
Richard Stokes liefert parallele englische Übersetzungen der französischen Originaltexte. Im einundzwanzigsten Jahrhundert wird die musikalische Moderne anders bewertet als noch vor dreißig Jahren. Faure ist nicht mehr nur ein "Meister des Charmes", der von der Belle Epoque umschrieben wird.
Sein Status als großer Komponist von zeitloser.