Bewertung:

„Genosse Koba“ von Robert Littell ist ein nachdenklich stimmender historischer Roman, der das sowjetische Russland mit den Augen eines frühreifen zehnjährigen Jungen namens Leon Rozental erkundet. Die Geschichte, die in den letzten Tagen Stalins spielt, ist eine fantasievolle Erzählung, in der sich Unschuld mit der harten Realität des Lebens unter einem tyrannischen Regime vermischt. Während viele Leserinnen und Leser das Buch für seine fesselnden Charaktere und die einzigartige Perspektive lobten, kritisierten einige die Plausibilität der Handlung und die Darstellung der Kindercharaktere.
Vorteile:⬤ Fesselnde und fantasievolle Erzählung
⬤ einzigartige Perspektive auf Stalin und Sowjetrussland
⬤ gut recherchiert mit historischen Anspielungen
⬤ Charakter von Leon ist liebenswert und repräsentiert Widerstandskraft
⬤ unterhaltsam für Fans historischer Fiktion
⬤ schnell und schlank zu lesen.
⬤ Bestimmte Handlungselemente werden als weit hergeholt angesehen
⬤ einige fanden, dass die Kindercharaktere nicht realistisch genug waren
⬤ kleine Kritik an der Darstellung Stalins im Verhältnis zu seiner öffentlichen Person
⬤ die Erwartungen der Leser, die mit Littells anderen Werken vertraut sind, können variieren.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Comrade Koba
Eine dichte, fesselnde Geschichte über die Begegnungen eines naiven Kindes mit einem sowjetischen Diktator, der 20. Roman von Robert Littell
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, eines Atomphysikers, und der Verhaftung seiner Mutter während der stalinistischen Säuberungsaktion gegen jüdische Ärzte versteckt sich der junge Leon Rozental - intellektuell hochbegabt und von entwaffnender Offenheit - vor dem NKWD in den geheimen Räumen des Hauses am Ufer, einem großen Gebäude in Moskau, in dem viele sowjetische Beamte und Apparatschiks leben und arbeiten. Als Leon eines Tages einem Gang folgt, trifft er auf Koba, einen alten Mann, dessen Wohnung von mehreren Wachen bewacht wird. Koba ist ein hochrangiger sowjetischer Offizier mit beunruhigenden Einblicken in die Gedanken und Machenschaften des Genossen Stalin.
Durch die Begegnungen zwischen einem naiven Jungen und einem paranoiden Tyrannen schafft Robert Littell in Genosse Koba ein nuanciertes Porträt des sowjetischen Diktators, das seine menschliche Seite zeigt und gleichzeitig seine völlige Missachtung und Ignoranz gegenüber dem Leid, das er dem russischen Volk zugefügt hat. Der Charme und die Spontaneität des jungen Leon machen ihn zu einer unwiderstehlichen Figur - nicht unähnlich Holden Caulfield, mit dem er sich zugegebenermaßen identifiziert -, die im Spinnennetz der Geschichte gefangen ist, das dieser rätselhafte alte Mann gesponnen hat.