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Gender and Power in Prehispanic Mesoamerica
Bevor die Spanier nach Mesoamerika kamen, war das Geschlecht ein fließendes Potential und keine feste Kategorie. Erziehung und Rituale in der Kindheit formten das Geschlecht des Erwachsenen, legten es aber nicht fest, da es neben „männlich“ und „weiblich“ auch dritte Geschlechter und alternative Sexualitäten umfassen konnte.
Auf dem Höhepunkt der klassischen Periode präsentierten sich die Maya-Herrscher als Verkörperung des gesamten Spektrums an Geschlechtsmöglichkeiten, von männlich bis weiblich, indem sie gemischte Kostüme trugen und bei Staatszeremonien männliche und weibliche Rollen spielten. Dieses bahnbrechende Buch bietet die erste umfassende Beschreibung und Analyse der Geschlechter- und Machtverhältnisse im prähispanischen Mesoamerika von der Welt der Olmeken aus der formativen Periode (ca. 1500-500 v.
Chr.) bis zu den postklassischen Maya- und Aztekengesellschaften des 16. nachchristlichen Jahrhunderts.
Anhand von Ansätzen aus der zeitgenössischen Gender-Theorie untersucht Rosemary Joyce, wie die Mesoamerikaner Menschenbilder schufen, um idealisierte Vorstellungen davon zu repräsentieren, was es bedeutet, männlich und weiblich zu sein, und um die richtigen Geschlechterrollen darzustellen. Anschließend stellt sie diese Bilder archäologischen Funden aus Gräbern, Hausstätten und Körperschmuck gegenüber, die zeigen, dass die realen Geschlechterrollen fließender und variabler waren, als die stereotypen Bilder vermuten lassen.