Bewertung:

Das Buch untersucht das Konzept des „Hauses“ als kritische Institution der sozialen Reproduktion und erörtert seine Rolle in der Entwicklung von der Verwandtschaft zu stärker strukturierten Gesellschaftsformen. Es bezieht Erkenntnisse von Levi-Strauss ein, während die Autoren Joyce und Gillespie bestimmte traditionelle Ansichten kritisieren, ohne den Wert solcher Studien zu schmälern.
Vorteile:⬤ Die eingehende Analyse des Konzepts 'Haus'
⬤ bietet eine neue Perspektive auf die soziale Evolution
⬤ und setzt sich mit wichtigen theoretischen Rahmenwerken auseinander.
Manche mögen die akademische Sprache als dicht empfinden; die Ablehnung der „Hausgesellschaft“ als Stadium könnte für manche Leser umstritten sein.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Beyond Kinship: Social and Material Reproduction in House Societies
Jenseits der Verwandtschaft bringt Ethnohistoriker, Archäologen und Kulturanthropologen zum ersten Mal in einer gemeinsamen Diskussion über das von Claude Levi-Strauss vorgeschlagene Sozialmodell der Hausgesellschaften zusammen. Während die Verwandtschaftstheorie für die Untersuchung der sozialen Organisation von zentraler Bedeutung war, hat sich ein alternativer Ansatz herausgebildet, der das „Haus“ sowohl als physische und symbolische Struktur als auch als Prinzip der sozialen Organisation betrachtet.
Das Haus steht als Modell für eine soziale Formation, die sich dadurch auszeichnet, dass sie eine Reihe von materiellen Bereichen (Land, Wohnung, rituelle und nicht-rituelle Objekte) berücksichtigt. Wie die Aufsätze in diesem Band deutlich machen, trägt die Konzentration auf die materielle Kultur und auf den Ort zur fortschreitenden Konvergenz von Anthropologie und Geschichte bei und hilft, die künstlichen Unterscheidungen zwischen Vorgeschichte und Geschichte aufzuheben.
Die Beiträge in diesem Band bieten wichtige neue Interpretationen von Primärdaten und überdenken klassisches ethnographisches Material. Beyond Kinship überschreitet die Grenzen innerhalb der Anthropologie - nicht nur zwischen Kulturanthropologie und Archäologie, sondern auch zwischen strukturell-symbolischen und materialistischen Ansätzen und zwischen amerikanischen und britischen Schulen der Anthropologie; es soll den fruchtbaren Dialog fördern, der jetzt innerhalb des Feldes stattfindet.