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Conversations with Jack Kerouac
Es gibt nur wenige Schriftsteller, von denen man sagen kann, dass sie genau so schreiben, wie sie sprechen, aber Jack Kerouac (1922-1969) ist eindeutig einer von ihnen. Im Jahr 1958 war Kerouac ein kämpfender Schriftsteller, der versuchte, eine neue literarische Ästhetik zu schaffen, die auf dem Rhythmus der menschlichen Sprache, der Jazz-Improvisation, der Autobiografie und dem amerikanischen Slang basierte. Im selben Jahr erschien sein zweiter Roman On the Road, der ihn sofort berühmt machte und ihn im literarischen Establishment verankerte. Im Jahr 1969 starb er an inneren Blutungen, die durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht worden waren. Auch wenn sein literarisches Renommee verblasst sein mag, sorgen der revolutionäre Eifer seiner Romane und die Originalität seiner Stimme dafür, dass seine Bücher weiterhin beliebt sind. Ob aufgrund seiner literarischen Verdienste oder seines Status als Sprachrohr einer neuen Generation von Schriftstellern - Kerouac ist der unangefochtene König der Beat-Generation.
Conversations with Jack Kerouac (Gespräche mit Jack Kerouac) enthält Interviews aus den Jahren 1957 bis 1969, die die ganze Bandbreite des Autors und seines literarischen Schaffens abdecken. Die Sammlung, zu der auch ein Beitrag aus der Paris Review und ein konfrontatives Interview mit Mike Wallace von CBS gehören, zeigt Kerouac - ob betrunken oder nüchtern, gelehrt oder infantil, zurückhaltend oder gesellig - als einen nachdenklichen Schriftsteller und komplexen Denker, der sich allen ihm auferlegten Etiketten widersetzte.
Die Interviews zeigen, wie Kerouac die amerikanische Literatur neu belebte, aber sie zeichnen auch seinen künstlerischen und körperlichen Verfall nach. Die letzten Interviews zeigen, wie sehr sich der Schriftsteller durch zu viel Alkohol emotional verkrüppelt hatte und wie seine Kunst dadurch unkonzentrierter wurde. Letztendlich entpuppt sich Kerouac als tragische Figur, deren frühe Größe in Büchern wie On the Road, The Dharma Bums und The Subterraneans später durch seine Unfähigkeit, sich ästhetisch weiterzuentwickeln, und durch seine Abhängigkeit von Drogenmissbrauch zur Inspiration zunichte gemacht wurde.