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Grace and Freedom: William Perkins and the Early Modern Reformed Understanding of Free Choice and Divine Grace
Gnade und Freiheit befasst sich mit der Frage der göttlichen Gnade im Verhältnis zur Freiheit des Willens in der reformierten oder "calvinistischen" Theologie des späten sechzehnten und frühen siebzehnten Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die Arbeit des englischen reformierten Theologen William Perkins, insbesondere seine Rolle als Apologet der Kirche von England, der ihre Theologie gegen die römisch-katholische Polemik und insbesondere gegen den Vorwurf verteidigte, die reformierte Theologie leugne die freie Entscheidung des Menschen.
Perkins und seine reformierten Zeitgenossen bekräftigen, dass das Heil allein aus Gnade geschieht und dass Gott die letzte Ursache aller Dinge ist, aber sie bestehen auch auf der Freiheit des menschlichen Willens und insbesondere auf der Freiheit der Wahl in einer Weise, die nicht den modernen Vorstellungen von "libertärer Freiheit" oder "Kompatibilismus" entspricht. Bei der Entwicklung dieser Position stützte sich Perkins auf das Denken von Reformatoren wie Peter Martyr Vermigli und Zacharias Ursinus, auf die differenzierten Positionen der mittelalterlichen Scholastiker und auf mehrere zeitgenössische römisch-katholische Vertreter der so genannten "zweiten Scholastik". Sein Werk war ein wichtiger Beitrag zum frühneuzeitlichen reformierten Denken sowohl in England als auch auf dem Kontinent.
Sein Einfluss in England erstreckte sich sowohl auf das reformierte Erbe der Kirche von England als auch auf den englischen Puritanismus. Auf dem Kontinent trug sein Werk zu den Hauptlinien der reformierten Orthodoxie und zur Frömmigkeit der niederländischen Zweiten Reformation bei.