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Divine Holiness and Divine Action
Heiligkeit ist das Attribut, das Gott in der Heiligen Schrift am nachdrücklichsten zugeschrieben wird, doch wurde der Charakterisierung und Betrachtung der Konsequenzen der göttlichen Heiligkeit bisher wenig Aufmerksamkeit gewidmet.
In Göttliche Heiligkeit und göttliches Handeln verteidigt Mark C. Murphy eine Darstellung der Heiligkeit, die sich auf Rudolf Ottos Beschreibung der Erfahrung des Heiligen als die eines mysterium tremendum et fascinans stützt.
Gottes Heiligkeit besteht darin, dass Gott jemand ist, mit dem eine intime Vereinigung für uns äußerst wünschenswert ist, und doch etwas, für das wir - und in der Tat alle begrenzten Wesen - ungeeignet sind. Dieser Begriff der göttlichen Heiligkeit ist nützlich, um umstrittene theologische Fragen zum göttlichen Handeln zu klären. Im Gegensatz zu den üblichen Darstellungen göttlichen Handelns, die mit Annahmen über Gottes moralische Vollkommenheit oder Gottes maximale Liebe beginnen, stützt die Berufung auf die göttliche Heiligkeit einen konkurrierenden Rahmen für die Erklärung und Vorhersage göttlichen Handelns - den Rahmen der Heiligkeit -, demzufolge Gott motiviert ist, auf eine Weise zu handeln, die eine Antwort auf Gottes eigenen Wert ist, indem er sich von dem fernhält, was mangelhaft, fehlerhaft oder in irgendeiner Weise in seiner Güte begrenzt ist.
Diese Studie zeigt die Fruchtbarkeit einer Neuausrichtung vom Moral- und Liebesrahmen auf den Heiligkeitsrahmen, indem sie aufzeigt, wie eine solche Neuausrichtung unterschiedliche Ansätze für die immerwährenden Probleme des göttlichen Handelns in Bezug auf Schöpfung, Inkarnation, Sühne und Erlösung nahelegt. Aus der Behandlung dieser immerwährenden Probleme ergibt sich ein allgemeines Thema in Bezug auf das göttliche Handeln: dass Gottes Interaktion mit der Welt eine radikale Art der Demut aufweist.