Bewertung:

Die Rezensionen zeigen ein gemischtes Echo auf das Buch. Sie loben den einzigartigen Erzählstil und die tiefgründige philosophische Erforschung, kritisieren aber auch das Tempo und die Charakterentwicklung. Der Protagonist Damien wird als komplex und bisweilen frustrierend beschrieben, während Nebenfiguren wie Sadie beim Leser unterschiedliche Gefühle hervorrufen. Die letzten Teile des Buches werden wegen eines Rückgangs der Qualität und des Engagements stark kritisiert.
Vorteile:⬤ Komplexe Erzählung, die tiefgreifende Themen wie Existenz und Tod erforscht.
⬤ Einige humorvolle und zum Nachdenken anregende Momente, die den Leser fesseln.
⬤ Starker Charakter von Damien mit aufschlussreichen Beobachtungen.
⬤ Der Autor zeigt eine bedeutende künstlerische Leistung, die Anerkennung verdient.
⬤ Probleme mit dem Tempo, insbesondere in den letzten Kapiteln, die zu Desinteresse beim Leser führen.
⬤ Unterentwickelte Nebenfiguren, insbesondere Sadie und andere.
⬤ Ein langer, irrelevanter Briefabschnitt, der von der Geschichte ablenkt.
⬤ Ein deutlicher Qualitätsabfall zum Ende hin, der das Engagement insgesamt beeinträchtigt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Graves
In Graves ist Damien, ein Krankenpfleger und selbsternannter "Thanatophiler", in den Tod in seiner reinsten und idealsten Form verliebt. Während er jedoch nach einer authentischen Möglichkeit sucht, der Leere der Moderne zu trotzen, wird seine Thanatophilie schnell und heimtückisch korrumpiert.
Er plündert, was er an "Material" finden kann, und arbeitet in der Isolation wie ein umgekehrter Doktor Frankenstein, der die Geheimnisse des Todes, nicht des Lebens, verstehen will, um die erzählerische Macht der Wissenschaft über den modernen Geist zu brechen. Vor dem Hintergrund des von Anomie geprägten Londons des 21.
Jahrhunderts ist Graves, der zweite große Roman von Quentin S. Crisp, ein Werk des gotischen Horrors, das sich mit dem "schwierigen Problem" des Bewusstseins in einer Welt auseinandersetzt, in der es leichter ist, an künstliche Intelligenz zu glauben als an menschliche Intelligenz.