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Im Traum bewege ich mich sehr schnell und ohne Anstrengung hoch über dem Boden, als wäre ich ein fliegender Vogel. Da ist die weglose Masse von Bäumen und Streifen von Bergkämmen und der Faden des Flusses wie saure Milch. Der Himmel ist dunkelblau und rot wie blaue Flecken. Ich stürze hinunter und dann wieder hinauf, um nicht in die Kronen der Bäume zu stürzen, und ich sehe die zerschundene Luft und den schwarzen Horizont. Ich komme zu einer Gestalt, die auf dem Heidekraut steht. Er steht mit ausgebreiteten Armen, die Finger gespreizt, wie Äste. Ich nähere mich seinem Gesicht, seinem unordentlichen roten Schnurrbart und seinem Kopf, der von einer entsetzlichen Wunde gespalten ist.
In zwei Nächten, die durch ein Dutzend Jahre voneinander getrennt sind, erzählt Griffri ap Berddig, ein Dichter am Hof eines kleinen walisischen Fürsten des zwölften Jahrhunderts, einem Zisterziensermönch seine Lebensgeschichte. Seine Worte, die teils Prahlerei, teils Beichte sind, werden zu einer fesselnden Erzählung, die sich durch eine Anhäufung obsessiver Bilder in Richtung Selbstoffenbarung entwickelt. Griffri, eine komplexe Mischung aus historischem Detail und Erfindung, ist ein ernsthafter und unterhaltsamer Roman, der die Grenzen unseres Wissens über die Welt und uns selbst untersucht.
Christopher Meredith ist Dichter, Romanautor und derzeit Dozent für kreatives Schreiben an der University of Glamorgan. Geboren in Tredegar und ausgebildet in Abersytwyth und Swansea, arbeitete er eine Zeit lang in einem südwalisischen Stahlwerk und als Lehrer. Seine Romane sind Shifts, Griffri und Sidereal Time, und er ist Autor einer Gedichtsammlung, Snaring Heaven. Seine Bücher werden an Universitäten in Wales und England gelehrt.