Bewertung:

Das Buch ist eine umfassende Erkundung des Englands der späten 1950er und frühen 1960er Jahre und bietet Einblicke in das soziale und politische Klima dieser Zeit. Es knüpft erfolgreich an frühere Werke an und verbindet persönliche Berichte mit historischem Kontext.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ, fängt es die Stimmung der Zeit ein
⬤ starker Schwerpunkt auf Sozialgeschichte und Alltagsleben
⬤ umfassender Erzählstil
⬤ weckt Nostalgie bei denjenigen, die diese Zeit miterlebt haben
⬤ geschickte Verwendung von Primärquellen
⬤ faszinierende Erkundung der modernistischen Architektur und Stadtsanierung.
⬤ Manchmal zu detailliert und unzusammenhängend
⬤ der Rückgriff auf Zitate kann die Analyse überschatten
⬤ Probleme mit dem Tempo führen dazu, dass man sich in einigen Abschnitten verzettelt
⬤ weniger wirkungsvoll als frühere Bände.
(basierend auf 37 Leserbewertungen)
Modernity Britain - 1957-1962
Die späten 1950er und frühen 1960er Jahre waren eine ganz eigene Zeit - weder die lähmenden frühen bis mittleren Fünfziger noch die befreienden mittleren bis späten Sechziger - und eine actiongeladene, dramatische Zeit, in der die Konturen des modernen Großbritannien Gestalt annahmen.
Es waren die Jahre, in denen der Massenwohlstand begann, den Geschmack und sogar den Charakter der Arbeiterklasse grundlegend zu verändern; als Filme wie Saturday Night und Sunday Morning und Fernsehserien wie Coronation Street und Z Cars diese Klasse endlich in den Mittelpunkt des nationalen Interesses rückten; als Großbritannien sein Empire aufgab; als Großbritannien das Empire aufgab; als der wirtschaftliche Niedergang im Vergleich zu Frankreich und Deutschland zum Grundnahrungsmittel des politischen Diskurses wurde; als die „Jugend“ als vollwertige kulturelle Kraft auftauchte; als die Unruhen in Notting Hill Ethnie und Einwanderung zu einer unausweichlichen Realität machten; als eine neue Generation von Meritokraten sich durchsetzte; und als der Lady Chatterley-Prozess, gefolgt vom Profumo-Skandal, endlich das Ende der viktorianischen Moral signalisierte.
David Kynaston argumentiert, dass in diesen und vielen anderen Bereichen ein tiefgreifender und unwiderstehlicher Zeitgeist der Moderne am Werk war, und er zeigt wie nie zuvor, wie sich dieser Zeitgeist entfaltete, mit Folgen, die uns noch heute betreffen.