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Great Dissent
Eine fesselnde Geistesgeschichte zeigt, wie Oliver Wendell Holmes zum Verfechter der freien Meinungsäußerung wurde und das moderne Verständnis des ersten Verfassungszusatzes begründete.
Kein Recht scheint für das amerikanische Leben so grundlegend zu sein wie die Redefreiheit. Noch bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein war diese Freiheit ein unerfülltes Versprechen, da Amerikaner regelmäßig inhaftiert wurden, nur weil sie sich gegen die Politik der Regierung aussprachen. Die Redefreiheit, so wie wir sie kennen, hat ihren Ursprung weniger im Ersten Verfassungszusatz als in einer höchst unerwarteten Quelle: Richter am Obersten Gerichtshof Oliver Wendell Holmes. Als lebenslanger Skeptiker verachtete er alle individuellen Rechte, einschließlich des Rechts, seine politischen Ansichten zu äußern. Aber 1919 war es Holmes, der eine abweichende Meinung schrieb, die zur kanonischen Bestätigung der Redefreiheit in den Vereinigten Staaten wurde.
Warum hat Holmes seine Meinung geändert? Diese Frage hat die Historiker fast ein Jahrhundert lang beschäftigt. Mit Hilfe neu entdeckter Briefe und vertraulicher Memos rekonstruiert Thomas Healy nun in lebhaften Details Holmes' Weg vom Gegner der freien Meinungsäußerung zum Helden des ersten Verfassungszusatzes. Es ist die Geschichte einer bemerkenswerten Kampagne einer Gruppe von Progressiven hinter den Kulissen, um eine Ikone des Rechtswesens von ihrer Denkweise zu überzeugen - und eine zutiefst berührende menschliche Geschichte eines alten Mannes, der von ein paar unwahrscheinlichen jungen Freunden aus Einsamkeit und Verzweiflung gerettet wurde.
Wunderschön geschrieben und gründlich recherchiert, ist The Great Dissent Geistesgeschichte vom Feinsten und zeigt, wie eine freie Debatte das Leben eines Mannes und die Rechtslandschaft einer ganzen Nation verändern kann.