
Gulag Literature and the Literature of Nazi Camps: An Intercontexual Reading
Leona Toker widmet sich der Art und Weise, wie die Holocaust-Literatur und die Gulag-Literatur einen Kontext füreinander bilden, und zeigt, wie die hervorstechenden Merkmale des einen ein Licht auf die verschleierten Merkmale und Methoden des anderen werfen. Toker betrachtet diese Erzählungen und Texte vor dem Hintergrund historischer Informationen über das sowjetische und das nationalsozialistische Unterdrückungsregime.
Zu den Autoren, die im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen, gehören Varlam Shalamov, Primo Levi, Elie Wiesel und Ka-Tzetnik, und andere, darunter Aleksandr Solzhenitsyn, Evgeniya Ginzburg und Jorge Semprn, beleuchten die Diskussion. Tokers zweifache Analyse konzentriert sich auf die erzählerischen Qualitäten der Werke sowie auf die Art und Weise, in der jeder Text die Erfahrung des Autors dokumentiert und in der fiktionalisierte Erzählung als historisches Zeugnis dienen kann.
Verweise auf Ereignisse, die durch den Lauf der Zeit und die kulturelle Vielfalt der Leser und Leserinnen unklar geworden sein könnten, werden in dem Buch erklärt und gezeigt, wie sie im Text eine neue Bedeutung erhalten. Toker ist als geschickter Interpret der Gulag-Literatur bekannt, und dieser Text stellt neue Überlegungen darüber an, wie Gulag-Literatur und Holocaust-Literatur ein besseres Verständnis des Zeugnisses im Angesicht des Bösen ermöglichen.