Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 7 Stimmen.
Handbook of Narrative Analysis
Die Erforschung des Erzählens war von der Antike bis zur Gegenwart ein ständiges Anliegen, denn Geschichten sind allgegenwärtig - von der Fiktion über die Medien bis hin zur Nationenbildung und persönlichen Identität. Das Handbook of Narrative Analysis beleuchtet sowohl traditionelle als auch neuere Erzähltheorien und vermittelt die notwendigen Fähigkeiten, um jede Geschichte zu interpretieren, die auftaucht.
Neben der Erörterung klassischer Theoretiker wie Grard Genette, Mieke Bal und Seymour Chatman stellt Handbook of Narrative Analysis auch Vorläufer (wie E. M. Forster), verwandte Theoretiker (Franz Stanzel, Dorrit Cohn) und eine große Vielfalt postklassischer Kritiker vor.
Unter letzteren wird der Ethik des Lesens, der Gendertheorie und den "möglichen Welten" besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Luc Herman und Bart Vervaeck begnügen sich nicht damit, die Theorie als Selbstzweck zu betrachten, sondern nutzen zwei Geschichten zeitgenössischer Autoren als Prüfstein, um jeden erzählerischen Ansatz zu veranschaulichen und so die praktischen Implikationen theoretischer Präferenzen und ideologischer Neigungen zu beleuchten. Glossen am Rande führen den Leser durch die Diskussion theoretischer Fragen, und eine umfangreiche Bibliographie verweist auf die aktuellsten Veröffentlichungen auf diesem Gebiet.
Dieses in einem zugänglichen Stil geschriebene Handbuch verbindet eine umfassende Behandlung des Themas mit einem benutzerfreundlichen Format, das für Spezialisten und Nicht-Spezialisten gleichermaßen geeignet ist. Luc Herman ist Professor für amerikanische Literatur und Literaturtheorie an der Universität Antwerpen in Belgien. Er ist ein Pynchon-Spezialist und der Autor von Concepts of Realism.
Bart Vervaeck ist Professor für niederländische Literatur und Literaturtheorie an der Freien Universität Brüssel. Er ist Autor einer Studie über die postmoderne niederländische Literatur.