Bewertung:

Die Kritiken zu „Ugly Feelings“ von Ngai sind geteilt. Während viele Leser das Buch als eine bahnbrechende und aufschlussreiche Erkundung der „hässlichen Gefühle“ und ihrer kulturellen Implikationen betrachten, kritisieren andere den Schreibstil und die vermeintliche Überheblichkeit des Buches.
Vorteile:Die Leser loben das Buch für seine einzigartige Stimme, seine klugen Ideen und seine frischen Interpretationen einer Vielzahl von kulturellen Praktiken. Viele Rezensenten heben die Bedeutung des Buches für die Literatur- und Kulturwissenschaft hervor und halten es für aufschlussreich und eine überzeugende wissenschaftliche Quelle. Die Diskussionen über komplexe Emotionen und ihre politischen Kontexte werden geschätzt.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass der Schreibstil überwältigend prätentiös und schwer verdaulich sein kann, und vergleichen ihn mit schlechten College-Aufsätzen. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Klarheit der Argumente. Einige sind der Meinung, dass sich das Buch zu sehr auf Jargon und erfundene Terminologie ohne ausreichende theoretische Grundlage stützt. Dies hat bei einigen Lesern, die klarere Prosa und leichter zugängliche Konzepte erwartet hatten, zu Enttäuschungen geführt.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Ugly Feelings
Neid, Irritation, Paranoia - im Gegensatz zu starken und dynamischen negativen Emotionen wie Wut werden diese nicht-kathartischen Gefühlszustände mit Situationen assoziiert, in denen das Handeln blockiert oder ausgesetzt ist. In ihrer Untersuchung der kulturellen Formen, die diese Affekte hervorbringen, legt Sianne Ngai nahe, dass diese geringeren und politisch mehrdeutigen Gefühle umso besser geeignet sind, den Charakter der Spätmoderne zu diagnostizieren.
Neben ihrer Untersuchung der Ästhetik unprätentiöser negativer Affekte wie Irritation, Neid und Ekel untersucht Ngai einen rassifizierten Affekt namens Animiertheit und eine paradoxe Synthese aus Schock und Langeweile namens Verblüffung. Sie untersucht die politisch zweideutige Arbeit dieser affektiven Konzepte in den kulturellen Kontexten, in denen sie am meisten auf dem Spiel zu stehen scheinen, von akademischen feministischen Debatten bis zur Harlem Renaissance, von der amerikanischen Poesie des späten zwanzigsten Jahrhunderts bis zum Hollywood-Film und dem Netzfernsehen. Durch die Lektüre von Herman Melville, Nella Larsen, Sigmund Freud, Alfred Hitchcock, Gertrude Stein, Ralph Ellison, John Yau und Bruce Andrews, um nur einige zu nennen, zeigt Ngai, wie sich die Kunst hässlichen Gefühlen zuwendet, um ihre eigene suspendierte Handlungsfähigkeit in der affirmativen Kultur einer Marktgesellschaft zu hinterfragen, in der Kunst als grundsätzlich unbedrohlich toleriert wird.
Ngai mobilisiert die Ästhetik der hässlichen Gefühle, um nicht nur ideologische und repräsentative Dilemmata in der Literatur zu untersuchen - mit besonderem Augenmerk auf jene, die durch Geschlecht und Ethnie beeinflusst werden -, sondern auch blinde Flecken in der zeitgenössischen Literatur- und Kulturkritik. Ihre Arbeit bildet einen wichtigen Schnittpunkt zwischen Literaturwissenschaft, Medien- und Kulturwissenschaft, feministischer Forschung und ästhetischer Theorie.