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Theory of the Gimmick: Aesthetic Judgment and Capitalist Form
Eine provokative Theorie des Gimmicks als ästhetische Kategorie, die von den Ängsten des Kapitalismus durchdrungen ist.
Abstoßend und doch seltsam anziehend, ist der Gimmick eine Form, die im Kapitalismus praktisch überall zu finden ist. Er kommt in vielen Formen vor: als musikalischer Aufhänger, als Finanzstrategie, als Striptease, als Ideenroman. Vor allem aber, so die renommierte Theoretikerin Sianne Ngai, wirkt das Gimmick auf uns sowohl wie zu wenig Arbeit (ein arbeitssparender Trick) als auch wie zu viel Arbeit (ein angestrengtes Bemühen, unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen).
Indem sie sich auf diese Verbindung zur Arbeit konzentriert, zieht Ngai eine Linie von Gimmicks zur politischen Ökonomie. Wenn wir etwas als Spielerei bezeichnen, registrieren wir Unsicherheiten in Bezug auf den an Arbeit und Zeit gebundenen Wert - Bedenken, die auf allgemeinere Ängste hinsichtlich der Messung von Reichtum im Kapitalismus hinweisen. Mit Witz und kritischer Präzision untersucht Ngai das extravagant verarmte Gimmick anhand einer Reihe von Beispielen: die Belletristik von Thomas Mann, Helen DeWitt und Henry James; Fotografien von Torbj rn R dland; die Videokunst von Stan Douglas; die theoretischen Schriften von Stanley Cavell und Theodor Adorno. Trotz seines Status als billig und kompromittiert, entpuppt sich das Gimmick als ein überraschend mächtiges Werkzeug in diesem formidablen Beitrag zur ästhetischen Theorie.