Bewertung:

Lance Olsens Romane „A Collage of Moments“ und „Skin Elegies“ bieten ein einzigartiges erzählerisches Erlebnis, das durch fragmentierte Geschichten gekennzeichnet ist, die bedeutende historische Momente und persönliche Tragödien erkunden. Die Romane konzentrieren sich auf die unzusammenhängende Natur von Erinnerung und Erfahrung und stellen traditionelle Erzählstrukturen in Frage, indem sie eher emotionale und philosophische Reflexionen als klare Handlungsstränge präsentieren. Die Leser werden ermutigt, sich mit den Texten auf einer tieferen, introspektiveren Ebene auseinanderzusetzen und über die umfassende Natur der menschlichen Erfahrung nachzudenken.
Vorteile:Die Bücher werden für ihre innovative Erzählstruktur und schöne Prosa gelobt, die tiefe emotionale Reaktionen hervorrufen und zum philosophischen Nachdenken über Erinnerung und Identität anregen. Die Leserinnen und Leser erleben eine Vielzahl von Emotionen durch fesselnde Charaktere und eindrucksvolle historische Bezüge, die zu einem intensiven und zum Nachdenken anregenden Leseerlebnis führen. Der einzigartige Ansatz der Erzählung ermöglicht die Erforschung komplexer Themen wie Empathie, Menschlichkeit und Verlust.
Nachteile:Manche Leser könnten das Fehlen einer traditionellen Handlung oder eines zusammenhängenden Erzählbogens als frustrierend empfinden, was möglicherweise zu einem Gefühl der Beziehungslosigkeit führt. Der bruchstückhafte Stil mag diejenigen nicht ansprechen, die klare Handlungsstränge und Auflösungen bevorzugen. Außerdem ist das intensive emotionale Gewicht der Themen möglicherweise nicht für alle Leser geeignet, da einige Diskussionen über Tragödie und Trauer eine Herausforderung darstellen können.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Skin Elegies
"Olsens faszinierendes Experiment gewinnt durch die Anhäufung von persönlichen und kollektiven Verlusten an Gewicht, was die albtraumhafte Coda unheimlich plausibel erscheinen lässt. Zusammengenommen regen die eleganten und herzzerreißenden Versatzstücke zum Nachdenken über die Verbindungen zwischen Geist und Körper an und darüber, wohin beide letztlich führen werden." --Publishers Weekly (mit Sternchen ausgezeichnet)
Skin Elegies verwendet die Metapher der Mind-Upload-Technologien, um Fragen über die Beziehung zwischen dem zellulären Gehirn und der Byte-Wesenheit, die es hervorbringt, zu erkunden; über das Gedächtnis und unsere Verbindung zur Idee der Vergangenheit; über die (geografische, somatische, zeitliche und ästhetische) Flucht; und darüber, wo das Menschliche endet und etwas anderes beginnt.
Im Mittelpunkt steht ein amerikanisches Ehepaar, das aus seinem zunehmend repressiven Land, das inzwischen von der autoritären Regierung der Reformation regiert wird, in einen Quantencomputer in Nordafrika geflohen ist. Die Struktur des Romans ahmt eine Konstellation feuernder Neuronen nach - eine funkensprühende Collage aus vielen winzigen narrativen Modulen, die durch das Gehirn eines der Flüchtlinge flackern, während es digitalisiert wird. Diese narraticules bilden im Laufe des Romans neun größere Geschichten: die Katastrophe von Fukushima; der Tag, an dem das Internet eingeschaltet wurde; die letzten Stunden der Schlacht um Berlin; die Ermordung von John Lennon; ein assistierter Selbstmord in der Schweiz; das Columbine-Massaker; eine Frau, die von einem häuslichen Gewalttäter getötet wird; ein syrischer Junge, der sich auf den Weg nach Berlin macht; und die Challenger-Katastrophe.
Mit seiner charakteristischen Brillanz und unübertroffenen Einzigartigkeit liefert Lance Olsen einen innovativen, spekulativen, literarischen Roman in der Tonart von Margaret Atwood, Stanislaw Lem und J. G. Ballard.