Bewertung:

Das Buch scheint stark zu polarisieren und zieht eine Mischung aus positiven und negativen Rezensionen an. Einige Leser schätzen die gut recherchierten historischen Einblicke und die herausfordernden Ideen, die präsentiert werden, während andere kritisieren, dass es frauenfeindliche Ansichten fördert und eine ausgewogene Perspektive vermissen lässt. Der Ton des Buches sowie die Perspektive der Autorin auf feministische Bewegungen und gesellschaftliche Veränderungen haben zu unterschiedlichen Interpretationen seiner Botschaft geführt.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und streng zitiert, bietet es historische Einblicke in Hexerei und Feminismus.
⬤ Fesselt die Leser mit anspruchsvollen Ideen, die zum Nachdenken und zur Diskussion anregen.
⬤ Einige Rezensenten fanden das Buch faszinierend, erhellend und lebendig.
⬤ Kann für manche Leser eine komödiantische Perspektive bieten.
⬤ Viele Rezensionen kritisieren das Buch wegen seiner vermeintlichen Frauenfeindlichkeit und antifeministischen Haltung.
⬤ Es wurde als trocken, langweilig oder manchmal schwer zu lesen beschrieben.
⬤ Einige Leser fanden die Behauptungen der Autorin übertrieben oder nicht glaubwürdig genug.
⬤ Der Inhalt wurde eher als Tirade denn als ernsthafte Diskussion bezeichnet.
(basierend auf 25 Leserbewertungen)
Witches, Feminism, and the Fall of the West
Der Archetyp der "Hexe" ist tief in die europäische Psyche eingebrannt und taucht immer wieder in Folklore und Märchen auf. Aber ist sie nur der Stoff, aus dem die Fantasie ist? Roald Dahl warnte davor, dass Hexen nicht immer schwarze Hüte tragen und auf Besenstielen reiten. Sie "tragen gewöhnliche Kleidung und sehen ganz wie gewöhnliche Frauen aus.... Deshalb sind sie auch so schwer zu fassen.".
In Witches, Feminism and the Fall of the West untersucht Edward Dutton die Geschichte der Hexen und der Hexenverfolgung im Lichte der Evolutionspsychologie. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Hexen in ganz Europa geächtet und häufig wegen Zauberei und Kindesmissbrauchs verurteilt und hingerichtet. Sie entsprachen im Allgemeinen einem bestimmten Typus: Hexen waren von niedrigem Status, asozial und kinderlos, und ihre bloße Anwesenheit wurde als Gift für die Gemeinschaft angesehen. Dutton zeigt, dass Hexen auf ihre Art und Weise eine unangepasste Mentalität und ein unangepasstes Verhalten repräsentierten, die das patriarchalische System Europas untergruben. Wenn die Zeiten hart wurden, d. h. wenn Europa ärmer oder kälter wurde, wurden die Hexen mit aller Härte verfolgt.
Heute hat sich die evolutionäre Situation auf den Kopf gestellt. Der intensive Selektionsdruck der Vergangenheit wurde durch die industrielle Revolution und ihre technischen Wunderwerke überwunden. Moderne Hexen überleben und gedeihen im postmodernen Westen, immer noch besessen von den Motivationen und Neigungen ihrer Schwestern von einst. "Hexerei" (Nihilismus und Selbsthass) ist kein Tabu mehr, sondern zu einer hoch angesehenen Ideologie geworden. Roald Dahl hatte nur allzu recht. Hexen gibt es, und sie wollen uns schaden.