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It Says Here
Sean O'Briens Nachfolgewerk zu seiner gefeierten Sammlung Europa hat eine ebenso reiche und weitreichende Vision wie sein Vorgänger. Neben kürzeren, rücksichtslos fokussierten Stücken - boshafte und skrupellose politische Skizzen und Satiren, die das Anwachsen des Extremismus und den Zerfall der Demokratie aufzeichnen - stehen Meditationen über das imaginative Leben, Traum und Erinnerung, Zeit und Wiederkehr.
Es gibt Elegien für Freunde und Dichterkollegen, paranoide, grüblerische Pastorale; andere Gedichte legen die verrückten Prüfungen eines historisch gebildeten Geistes offen, der versucht, sich in einer Welt zurechtzufinden, die post-inhaltlich, post-intellektuell und manchmal auch post-gedächtnishaft ist. Im Mittelpunkt des Buches steht das Langgedicht Hammersmith, eine schattenhafte, filmische Traumvision von England während und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Hier unternimmt O'Brien eine psychogeografische Reise durch die englische Landschaft und die verwunschenen Bezirke Londons und kartografiert ein Labyrinth aus Liebe, Wahnsinn und verlorener Geschichte. Das Ergebnis ist ein mitreißendes, erhellendes Dokument einer Zeit immenser gesellschaftlicher Veränderungen und Umwälzungen, geschrieben von einem unserer besten Dichter und einfühlsamsten Kulturkommentatoren.