Bewertung:

Ian Kershaws Biografie über Adolf Hitler wird wegen seiner detaillierten und umfassenden Untersuchung von Hitlers frühem Leben und dem politischen Umfeld, das seinen Aufstieg zur Macht ermöglichte, sehr geschätzt. Der erste Band spannt den Bogen von Hitlers Geburt 1889 bis zur Remilitarisierung des Rheinlandes im Jahr 1936 und verschränkt die Darstellung von Hitlers Leben mit dem breiteren historischen Kontext Deutschlands während dieser Zeit. Obwohl das Buch für seine Wissenschaftlichkeit und Lesbarkeit gelobt wird, empfinden manche Leser es als dicht und schwierig, insbesondere für diejenigen, die keine fundierten Kenntnisse der europäischen Geschichte haben.
Vorteile:⬤ Umfassende und detaillierte Darstellung von Hitlers Leben und dem soziopolitischen Umfeld.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der das dichte Material leichter zugänglich macht.
⬤ Bietet neue Einsichten und Interpretationen auf der Grundlage umfangreicher Recherchen.
⬤ Ausgewogene Darstellung Hitlers, einschließlich seiner Schwächen und Stärken.
⬤ Unverzichtbar für das Verständnis des Aufstiegs der Nazi-Partei und des Kontextes der Zwischenkriegszeit in Deutschland.
⬤ Die dichte und akademische Prosa kann für allgemeine Leser einschüchternd wirken.
⬤ Einige Leser fanden die Konzentration auf den Hintergrund und die Nebenfiguren überwältigend.
⬤ Gelegentliche Probleme mit der Klarheit und Organisation der Erzählung.
⬤ In der Kindle-Version fehlen Fotos und es gibt einige Tippfehler.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass Hitlers Psyche und Entwicklung noch weiter vertieft werden könnten.
(basierend auf 159 Leserbewertungen)
Hitler: 1889-1936: Hubris
Von seiner unehelichen Geburt in einem kleinen österreichischen Dorf bis zu seinem feurigen Tod in einem Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin hat Adolf Hitler eine undurchsichtige Spur hinterlassen, die mit widersprüchlichen Geschichten übersät und von selbst geschaffenen Mythen überwuchert ist. Eine Wahrheit überwiegt: Das schiere Ausmaß des Übels, das er über die Welt gebracht hat, hat ihn zu einer dämonischen Figur gemacht, die in diesem Jahrhundert ihresgleichen sucht. Ian Kershaws Hitler bringt uns die Figur des bizarren Außenseiters in seinem dreißigjährigen Aufstieg von einem Wiener Obdachlosenheim zur unangefochtenen Herrschaft über die deutsche Nation, die die Demokratie in den lähmenden Nachwehen des Ersten Weltkriegs ausprobiert und verworfen hatte, näher als je zuvor.
In einer Darstellung, die sich auf viele bisher unerschlossene Quellen stützt, wandelt sich Hitler von einem obskuren Phantasten, einem „Trommler“, der in den Münchner Bierstuben den Takt des Hasses anschlägt, zum Anstifter eines berüchtigten gescheiterten Putsches und schließlich zum Anführer eines bunt zusammengewürfelten Bündnisses rechter Parteien, die sich zu einer Bewegung zusammenschließen, die das deutsche Volk in ihren Bann zieht.
Dieser Band, der erste von zwei, endet mit der Verabschiedung der berüchtigten Nürnberger Gesetze, die die deutschen Juden an den Rand der Gesellschaft drängten, und mit dem Einmarsch der deutschen Armee ins Rheinland, Hitlers erstem Schritt in den Abgrund des Krieges.