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Hitler's Death Trains: The Role of the Reichsbahn in the Final Solution
Die Literatur, die sich mit den Schrecken des Holocaust befasst, konzentriert sich auf die Inhaftierung von Juden und anderen Personen, die als Feinde des Hitler-Reiches gelten, in Ghettos und ihr Schicksal in den Todeslagern. Über die Rolle der Deutschen Reichsbahn wurde bisher nur wenig berichtet.
Tatsächlich hing der Erfolg der "Endlösung" von der effizienten Nutzung des riesigen Eisenbahnnetzes in Deutschland und den von den Nazis besetzten Gebieten ab. Ohne dieses Netz wäre es für Hitlers Schergen unmöglich gewesen, ihre Opfer in ausreichender Zahl in die Vernichtungslager wie Auschwitz zu transportieren. Während die Bedingungen in den Zügen durchweg unmenschlich waren, waren viele Juden gezwungen, ihre Deportation selbst zu finanzieren, indem sie an die SS Beiträge zum Programm "Umsiedlung zur Arbeit im Osten" zahlten.
Obwohl diese "Todeszüge" mit dem Kriegsbedarf der Nazis um wertvollen Gleisplatz konkurrierten, hatte das Vernichtungsprogramm perverserweise die Oberhand. Die Schlussfolgerung dieses gut recherchierten und reich bebilderten Buches ist, dass ohne die Reichsbahn die industrielle Ermordung von Millionen von Juden, Roma und anderen "Unerwünschten" nicht in dem Ausmaß möglich gewesen wäre, das auf so tragische Weise erreicht wurde.