Bewertung:

Das Buch von Peter Unger fordert die Leser auf, ihre moralische Verpflichtung zur Hilfe für Bedürftige, insbesondere in Entwicklungsländern, zu überdenken. Er argumentiert, dass das Leiden der weit entfernten Menschen ebenso bedeutsam ist wie das der nahen und betont die moralische Pflicht, zur Wohltätigkeit beizutragen. Während einige Leser die überzeugenden Argumente und die lebensverändernde Wirkung des Buches zu schätzen wissen, kritisieren andere, dass es sich auf unzureichend belegte utilitaristische Prämissen stützt und die praktischen Konsequenzen nicht berücksichtigt.
Vorteile:Viele Leser empfanden das Buch als aufschlussreich und transformativ und sahen sich veranlasst, mehr für wohltätige Zwecke zu spenden und ihre moralischen Überzeugungen neu zu überdenken. Ungers Argumente werden als überzeugend, gut lesbar und wichtig beschrieben, da sie einen klaren moralischen Rahmen für die Verpflichtung bieten, anderen zu helfen, unabhängig von der räumlichen Nähe. Das Buch wird für seine Fähigkeit gelobt, gängige Ausreden für Untätigkeit in Frage zu stellen und ein Gefühl der Verantwortung gegenüber Mitmenschen zu wecken.
Nachteile:Kritiker bemängeln, das Buch beruhe auf einer fehlerhaften utilitaristischen Argumentation und übersehe die Komplexität der praktischen Moral, einschließlich der langfristigen Folgen wohltätigen Engagements. Einige fanden den Schreibstil umständlich und die Argumente zu anspruchsvoll, ohne sie angemessen zu begründen. Andere meinten, das Buch könne als herablassend oder übermäßig vereinfachend empfunden werden, da es an philosophischer Strenge und der Berücksichtigung verschiedener Moraltheorien fehle.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Living High and Letting Die: Our Illusion of Innocence
Mit einer Spende von ein paar hundert Dollar an eine Wohltätigkeitsorganisation wie UNICEF kann ein wohlhabender Mensch dafür sorgen, dass weniger arme Kinder sterben und dass mehr von ihnen ein einigermaßen langes und lebenswertes Leben führen können. Doch selbst wenn man das weiß, spenden die meisten Menschen nichts, und fast alle anderen spenden wenig.
Wie ist dieses Verhalten moralisch zu bewerten? Auf solche alltäglichen Fälle des Sterbenlassens reagieren wir ungeübt mit der Feststellung, dass das Verhalten zwar nicht sehr gut, aber auch nicht falsch ist. Woher rührt diese nachsichtige Einschätzung? In diesem umstrittenen neuen Buch argumentiert einer unserer führenden Philosophen, dass unsere Intuitionen über ethische Fälle nicht von grundlegenden moralischen Werten herrühren, sondern von bestimmten ablenkenden psychologischen Dispositionen, die uns nur allzu oft davon abhalten, in Übereinstimmung mit unseren Verpflichtungen zu reagieren.
Durch einen detaillierten Blick auf die Funktionsweise dieser Tendenzen zeigt Unger, dass auf der Grundlage der guten Moral, die wir bereits akzeptieren, das fatal wenig hilfreiche Verhalten monströs falsch ist. Indem er die eminent vernünftige Ethik aufdeckt, die wir bereits voll und ganz akzeptiert haben, und uns mit empirischen Fakten und leicht zu befolgenden Anleitungen konfrontiert, wie wir ernsthaftes Leiden angemessen und effektiv lindern können, weist Ungers Buch den Weg zu einer mitfühlenden neuen Moralphilosophie.