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Empires and the Reach of the Global: 1870-1945
Empires and the Reach of the Global rückt die Geschichte der Imperien in den Mittelpunkt und zeigt, wie der Imperialismus nicht nur die internationale Politik, sondern auch die Wirtschaft und Kultur der heutigen Welt geprägt hat. Tony Ballantyne und Antoinette Burton konzentrieren sich sowohl auf die Stärken als auch auf die Grenzen imperialer Macht und beschreiben die Entstehung und den Zerfall der herrschenden Weltordnung im Zeitraum von 1870 bis 1945.
Anhand der Fallstudien des britischen, japanischen und osmanischen Reiches zeichnen die Autoren die Kommunikations-, Transport- und Wirtschaftsnetzwerke nach, die für die Errichtung von Imperien entscheidend waren. Sie heben die Rolle der Imperien als ortsbildende Regime hervor, die den geografischen Raum als unterschiedliche Territorien organisieren. Militärs und Missionare, Arbeitsplätze und Haushalte dienten als wichtige Interaktionsbereiche innerhalb dieser Territorien, da die Kolonialbeamten versuchten, die Bräuche und Lebensweisen der indigenen Bevölkerung zu kontrollieren. Die imperialen Verbindungen trugen zum Schrumpfen von Zeit und Raum bei, doch die kolonialen Eingriffe riefen auch Widerstand hervor, der sich oft an Orten des täglichen Lebens abspielte, von Feldern und Fabriken bis zu Schulen und Gefängnissen. Die kolonisierten Gebiete förderten eine Vielzahl von Formen des organisierten Widerstands, und in der Zwischenkriegszeit traten auf der globalen Bühne regelrechte nationalistische Bewegungen auf.
Ballantyne und Burton betonen, dass das Imperium nicht etwas war, das in europäischen Hauptstädten erdacht und "da draußen" umgesetzt wurde. Vielmehr wirkten sich die imperialen Systeme mit ihren zahlreichen rassischen, geschlechtsspezifischen und wirtschaftlichen Formen auf alle Teile des Reiches aus - auf die Metropole ebenso wie auf den entferntesten Außenposten.