Bewertung:

Das Buch ist eine Biografie von Alfred Wallace, in der seine Beiträge zur Evolutionstheorie und seine Beziehung zu Charles Darwin im Mittelpunkt stehen. In den Rezensionen wird Shermer's einzigartiger Ansatz hervorgehoben, Wallace's Charakter mit psychologischen Methoden zu analysieren, obwohl die Meinungen über die Wirksamkeit dieses Ansatzes variieren. Einige Leser schätzen die faire Behandlung von Wallace und finden den Inhalt fesselnd, während andere die Tiefe der Analyse, den Fokus und die Voreingenommenheit in Shermers Argumenten kritisieren.
Vorteile:⬤ Gute Wiedergabe
⬤ abgerundeter Blick auf Wallace als Person
⬤ interessante Einblicke in Wallace' Hintergrund und seine Beiträge zur Evolutionstheorie
⬤ fesselnde Erzählung und detaillierte Illustrationen
⬤ Versuche, Missverständnisse über Wallace und seine Arbeit auszuräumen.
⬤ Oberflächliche Behandlung von Wallace' wissenschaftlichen Beiträgen
⬤ Fokus auf psychologische Analyse kann vom historischen Kontext ablenken
⬤ wahrgenommene Voreingenommenheit gegenüber Darwin und Kritik an Wallace
⬤ einige Leser finden die quantitativen Methoden fragwürdig
⬤ hohe Preisgestaltung durch den Verlag.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
In Darwin's Shadow: The Life and Science of Alfred Russel Wallace: A Biographical Study on the Psychology of History
Der heute nahezu unbekannte Alfred Russel Wallace war der Mitentdecker der natürlichen Auslese mit Charles Darwin und ein herausragender Wissenschaftler, der unter seinen viktorianischen Kollegen als ein Mann von gewaltigem Verstand und ebenso überragender Persönlichkeit auffiel. Jetzt holt Michael Shermer Wallace in dieser bahnbrechenden Biografie aus dem Schatten von Darwin.
Hier sehen wir Wallace als den vielleicht größten Naturforscher seiner Zeit - er verbringt Jahre in abgelegenen Dschungeln, sammelt erstaunliche Mengen von Exemplaren, schreibt nachdenklich und mit verwirrter Distanz über seinen Empfang an Orten, an denen noch nie ein weißer Mann gewesen ist. Auch hier zeigt sich seine geschmeidige und kraftvolle Intelligenz bei der Arbeit, wenn er sich mit so obskuren Problemen wie der hellen Färbung von Raupen auseinandersetzt oder seine Abhandlung von 1858 über die natürliche Selektion verfasst, die Darwin dazu veranlasste, (zusammen mit Wallace) die erste Abhandlung zu veröffentlichen, in der er die Evolutionstheorie darlegt. Shermer zeigt auch, dass Wallace' selbst ausgebildeter Intellekt zwar mächtig war, aber auch überraschend naive Ideen vertrat, wie z. B. sein tiefes Interesse an der Erforschung von spirituellen Erscheinungen und Séancen. Shermer zeigt, dass die gleiche ikonoklastische Einstellung, die ihn dazu brachte, die wissenschaftliche Orthodoxie umzustoßen, während er in relativer Isolation arbeitete, ihn auch dazu brachte, irrationale Überzeugungen anzunehmen und damit seinen Ruf zu schädigen.
Als Autor von Why People Believe Weird Things und Gründungsherausgeber der Zeitschrift Skeptic ist Shermer eine Autorität in der Frage, warum Menschen das Irrationale annehmen. Jetzt wendet er sich mit seinem scharfen Urteilsvermögen und seiner prägnanten Analyse dem Leben von Wallace und seinen widersprüchlichen Überzeugungen zu und gibt damit einer führenden Figur im Aufstieg der modernen Wissenschaft ihren rechtmäßigen Platz zurück.