Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung des Antisemitismus in Bayern nach dem Ersten Weltkrieg, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle Münchens beim Aufstieg des Faschismus und Hitlers liegt. Es erforscht die politische Dynamik, die Kämpfe der jüdischen Gemeinde und den historischen Kontext, der zum Holocaust führte.
Vorteile:Gut recherchiert und informativ, bietet es neue Einblicke in das antisemitische Klima und die politische Landschaft im München der Nachkriegszeit. Das Buch ist zugänglich und fesselnd, da es die Komplexität der jüdischen Identität und des sozio-politischen Umfelds der damaligen Zeit beleuchtet.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, das Buch biete aufbereitete Informationen ohne neue Beiträge, was darauf hindeutet, dass es für diejenigen, die sich mit dem Thema gut auskennen, keine neue Perspektive bietet.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
In Hitler's Munich: Jews, the Revolution, and the Rise of Nazism
Vom renommierten Historiker Michael Brenner, ein fesselndes Porträt Münchens in den ersten Jahren von Hitlers Machtstreben
Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg und der gescheiterten Novemberrevolution von 1918/19 identifizierte die konservative Regierung Bayerns die Juden mit dem Linksradikalismus. München wurde zu einer Brutstätte des Rechtsextremismus, in der Synagogen angegriffen und Juden auf der Straße tätlich angegriffen wurden. Hier gründete Adolf Hitler die NS-Bewegung und entwickelte seine antisemitischen Ideen. Michael Brenner schildert in packender Weise, wie die bayerische Landeshauptstadt zum Experimentierfeld für den Nationalsozialismus und die Endlösung wurde.
In einer elektrisierenden Erzählung, die den Leser von Hitlers Rückkehr nach München nach dem Waffenstillstand bis zu seinem verhängnisvollen Bierhallenputsch im Jahr 1923 führt, zeigt Brenner, warum der Wandel der Stadt für das Verständnis der Nazizeit und der Tragödie des Holocausts von entscheidender Bedeutung ist. Brenner beschreibt, wie Hitler und seine Gefolgsleute die Juden Münchens terrorisierten und dabei von Politikern, Richtern, Polizisten und einfachen Bürgern unterstützt wurden. Er zeigt, wie die Juden der Stadt auf den antisemitischen Gegenschlag auf unterschiedliche Weise reagierten - indem sie ihre Loyalität zum Staat erklärten, das öffentliche Leben mieden oder die Stadt ganz verließen.
Auf der Grundlage einer Fülle von bisher unbekannten Dokumenten enthüllt In Hitlers München die unerzählte Geschichte, wie eine einst kosmopolitische Stadt in den Worten Thomas Manns zur "Stadt Hitlers" wurde.