Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 10 Stimmen.
Indie: An American Film Culture
Amerikas unabhängige Filme scheinen sich oft einer Klassifizierung zu entziehen. Ihre Erzähl- und Darstellungsstrategien reichen von rohen No-Budget-Projekten bis hin zu ausgefeilteren Veröffentlichungen der "Spezialabteilungen" Hollywoods.
Zum Verständnis der amerikanischen Indie-Filme gehört jedoch mehr als nur die Betrachtung der Filme. Filmemacher, Verleiher, Aussteller, Festivals, Kritiker und das Publikum prägen die Identität dieser Kunst, die immer im Verhältnis zum Hollywood-Mainstream verstanden wird. Indem er den amerikanischen Indie-Film im historischen Kontext der "Sundance-Miramax"-Ära (Mitte der 1980er bis Ende der 2000er Jahre) verortet, betrachtet Michael Z.
Newman das Indie-Kino als eine alternative amerikanische Filmkultur. Seine Arbeit isoliert Muster von Charakter und Realismus, formalem Spiel und Oppositionalität sowie die Funktionen der Festivals, Arthäuser und kritischen Medien, die diese fördern.
Er erklärt auch die Macht des Publikums, Indie-Filme in Abgrenzung zum Mainstream-Hollywood zu identifizieren und nach sozial emblematischen Charakteren und spielerischen Formen in ihren Erzählungen zu suchen. Anhand von Filmen wie Welcome to the Dollhouse (1996), Lost in Translation (2003), Pulp Fiction (1994) und Juno (2007) sowie den Werken von Nicole Holofcener, Jim Jarmusch, John Sayles, Steven Soderbergh und den Coen-Brüdern untersucht Newman die Konventionen, die Indie-Filme als kulturell legitime Kunstwerke ausweisen.
Er bindet diese unterschiedlichen Werke in ein Bündel verschiedener Betrachtungsstrategien ein und lädt zu einer Neubewertung der Differenz des unabhängigen Kinos und seiner Beziehung zu Klasse und Geschmackskultur ein.