Bewertung:

Die Rezensionen des Buches spiegeln ein gemischtes Meinungsbild wider: Die einen loben die Analyse des Fernsehens und seiner kulturellen Bedeutung, die anderen kritisieren die mangelnde Objektivität und die fehlerhaften Argumente.
Vorteile:⬤ Fantastische Analyse des Fernsehens und der kulturellen Hierarchien
⬤ eine dringend benötigte Neubetrachtung des Fernsehens als legitime Kunstform
⬤ starke Schlussfolgerung und guter historischer Überblick über die Entwicklung des Fernsehens.
⬤ Unzureichende und fehlende Objektivität
⬤ Argumente sind oft ununterscheidbar und widersprüchlich
⬤ einige Leser finden den Standpunkt der Autoren lächerlich und ihre Versuche, ihn zu beweisen, fehlerhaft.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Legitimating Television: Media Convergence and Cultural Status
In Legitimating Television: Media Convergence and Cultural Status wird untersucht, wie und warum das Fernsehen im 21. Jahrhundert eine neue Ebene kultureller Respektabilität erreicht. Einst als „Einstiegsdroge“ mit geringem sozialen oder künstlerischen Wert verschrien, wird dem Fernsehen heute eine kreative Renaissance nachgesagt, wobei Kritiker den Aufstieg von Qualitätsserien wie Mad Men und 30 Rock bejubeln. Ebenso haben DVDs und DVRs, Webvideo, HDTV und mobile Geräte die langjährige Vorstellung vom Fernsehen als Haushaltsgerät in ein neues Verständnis des Fernsehens als hochentwickeltes High-Tech-Gerät verwandelt.
Newman und Levine argumentieren, dass das wachsende Prestige des Fernsehens mit der Konvergenz der Medien auf technologischer, industrieller und erfahrungsbezogener Ebene einhergeht. Das Fernsehen kann an Ansehen gewinnen, wenn es mit höher geschätzten Medien und Zuschauern verbunden ist. Die Legitimation erfolgt durch die Verunglimpfung des "gewöhnlichen" Fernsehens, das mit der Vergangenheit assoziiert wird, und distanziert das Fernsehen der Gegenwart von dem feminisierten und massenhaften Publikum, von dem angenommen wird, dass es dem "alten" Fernsehen eigen ist. Es ist kein Zufall, dass die am meisten validierten Programme und Technologien des Konvergenzzeitalters mit einer privilegierteren Zuschauerschaft in Verbindung gebracht werden. Durch die Legitimierung des Fernsehens wird das Medium dem Männlichen gegenüber dem Weiblichen, der Elite gegenüber der Masse zugeordnet, wodurch kulturelle Hierarchien verstärkt werden, die lange Zeit Ungleichheiten in Bezug auf Geschlecht und Klasse aufrechterhalten haben.
Legitimating Television fordert die Leser auf, über die Frage des Geschmacks - ob Fernsehen "gut" oder "schlecht" ist - hinauszugehen und sich stattdessen auf die kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Fragen zu konzentrieren, die bei der Transformation des Fernsehens im digitalen Zeitalter auf dem Spiel stehen.