
Rethinking Islamism beyond jihadi violence: Fighting ideas leaving the sword aside
Seit einigen Jahren wird der Islamismus sowohl in der Wissenschaft als auch in aktuellen politischen Debatten mit "Dschihadismus" und gewalttätigem Extremismus in Verbindung gebracht.
Diese Assoziation kann jedoch irreführend sein: Der Islamismus hat viel tiefere Wurzeln als der "Dschihad-Terrorismus", und er ist eine mächtige und komplexe Ideologie, die Gedanken, Handlungen und Gruppen in der ganzen Welt inspiriert. Der Islamismus entstand als eine Ideologie des Protests für Gerechtigkeit, die Freiheit gegen die westliche Kolonialisierung der muslimischen Welt einforderte, und hat seit den frühen 1900er Jahren sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen weltweit inspiriert.
Fast wie eine heilige Ideologie - basierend auf der Notwendigkeit, den Islam als einzige rettende Gnade für die Muslime auf der ganzen Welt wiederzubeleben - wurde der Islamismus nach dem 11. September 2001 allgemein mit dem "Dschihadismus" in Verbindung gebracht. Davor wurde der Islamismus nicht automatisch mit Terrorismus, sondern mit Widerstand in Verbindung gebracht.
Angesichts der Tatsache, dass Terroristen nur einen kleinen Teil der Islamisten ausmachen, zielt dieser Band darauf ab, die Islamismusforschung über den "Dschihadismus" hinaus neu auszurichten, indem er relevante Beiträge über islamistische, aber gewaltfreie Organisationen sammelt. Genauer gesagt leistet dieser Band einen innovativen Beitrag zu den aktuellen akademischen Debatten, indem er die Ursprünge des Islamismus und die Unterschiede zum "Dschihadismus", die Entwicklung des Islamismus im Laufe der Zeit und an verschiedenen Orten sowie die Rolle der einflussreichsten nicht-"dschihadistischen" islamistischen Organisationen untersucht, die heute als mächtige nichtstaatliche Akteure aktiv sind.