
Itake-Over: The Recording Industry in the Streaming Era
Die zweite Ausgabe von iTake-Over: The Recording Industry in the Streaming Era beleuchtet die Art und Weise, wie sich große Konzerne neue Technologien aneignen, um ihre Marktdominanz in einem kapitalistischen System aufrechtzuerhalten. Bislang haben Wissenschaftler fälschlicherweise behauptet, dass die digitale Musik die Macht der großen Plattenfirmen geschmälert hat.
Der Soziologe David Arditi vertritt in seinem Buch iTake-Over einen anderen Standpunkt und untersucht, wie die Tonträgerindustrie die Urheberrechtsgesetze zu ihren privaten Zwecken und auf Kosten des Allgemeinwohls verschärft hat. Arditi stellt auch den vorherrschenden Diskurs über den digitalen Musikvertrieb in Frage, der davon ausgeht, dass die Plattenindustrie einen legitimen Anspruch auf Rentabilität auf Kosten einer gemeinsamen Kultur hat. Arditi untersucht insbesondere die tatsächlichen materiellen Auswirkungen, die der digitale Vertrieb auf die Branche hat.
Besonders bemerkenswert ist, dass sich die großen Plattenfirmen heute in einer besseren finanziellen Lage befinden als vor der Einführung von Napster, was vor allem auf die gesunkenen Produktions- und Vertriebskosten und den stetigen Anstieg der digitalen Musikverkäufe zurückzuführen ist. Außerdem haben die RIAA und die großen Plattenfirmen nicht nur versucht, dem Phänomen des digitalen Vertriebs entgegenzuwirken, sondern sie haben sich das Vertriebssystem zu eigen gemacht und es dann verändert.