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J. R. R. Tolkien, Owen Barfield and the Cosmic Christ
Tolkien und Barfield wurden durch das Schicksal in einen der berühmtesten literarischen Kreise des zwanzigsten Jahrhunderts gebracht. Jahrhunderts gebracht.
Und man könnte sagen, dass keine zwei Autoren sowohl psychologisch als auch künstlerisch so verblüffend unterschiedlich sind. Das vorliegende Werk geht von einem Vergleich ihrer phantasievollsten Literatur aus. Was Tolkien in seinem Silmarillion und in Der Herr der Ringe verwebt, entpuppt sich als eine spezifische, mit dem Westen verbundene Kosmologie, die das Erbe der Mysterien von Atlantis fortsetzt und im westlichsten Teil Europas neue Formen annimmt.
Tolkien zeigt in der Prägung seiner Persönlichkeit die Verbindung zu diesen großen Mysterien.
Er trägt in seiner Seele den Wunsch, eine fast lebenslange Besessenheit, diese Mysterien der Vergangenheit in die Gegenwart zu übertragen und zu übersetzen. Barfield ist tief in die Kultur seiner Zeit eingetaucht und in alles, was der englischsprachige Westen zu bieten hat.
Seine künstlerischsten Imaginationen (vor allem The Silver Trumpet und The Rose on the Ash-Heap) zeigen uns, wie auch der Rest seines Werks, wo die Zukunft des Westens liegt. Barfield macht überdeutlich, dass der Westen seinen kulturellen Impuls nur dann erneuern und vertiefen kann, wenn er sich dem Erbe und dem Versprechen der Geisteswissenschaft zuwendet. Aber das ist keine Einbahnstraße, sondern eine gegenseitige Befruchtung und Stärkung von West- und Mitteleuropa.
Hier sind zwei Persönlichkeiten, die auf diametral entgegengesetzte Weise ähnliche bzw. parallele Ziele verfolgten. Sowohl Tolkien als auch Barfield brachten die Realität des kosmischen Christus in unserer Zeit zum Ausdruck, aber ihre Ansichten hätten nicht unterschiedlicher sein können, und doch ergänzen sie sich.
Beide Perspektiven zusammen sind entscheidend für das Verständnis des Christuswesens in unserer Zeit.