Bewertung:

Das Buch bietet eine nachdenklich stimmende Untersuchung des heutigen Japans und stellt die Wahrnehmung seines Post-Bubble-Status als Misserfolg in Frage. Der Autor, Lie, untersucht Japans alternde Demografie, Staatsverschuldung und langsames Wachstum in einem soziologischen Rahmen und bietet ein überzeugendes Argument für Japans bescheidenen Erfolg. Allerdings leidet das Buch unter Ungereimtheiten, persönlichen Abschweifungen und einem Mangel an kohärenter Struktur.
Vorteile:⬤ Zeitgemäß und gut informiert
⬤ bietet eine überzeugende konträre Sicht auf das Japan der Nach-Blasen-Phase
⬤ umfangreicher Einsatz von Wissenschaft
⬤ aufschlussreiche Analyse der japanischen Gesellschaft und des Handwerks
⬤ beeindruckende Beobachtungsgabe und Aphorismen.
⬤ Lückenhafte und inkonsistente Struktur
⬤ einige Kapitel fühlen sich peinlich persönlich an
⬤ Abstecher in persönliches Fachwissen, die nicht zur Hauptthese beitragen
⬤ es fehlt eine abschließende Vision von Japan als nachhaltiges Modell
⬤ beschäftigt sich leichtfertig mit komplexen Themen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Japan, the Sustainable Society: The Artisanal Ethos, Ordinary Virtues, and Everyday Life in the Age of Limits
Ende des zwanzigsten Jahrhunderts hatte Japan als Wirtschaftsmacht weltweite Aufmerksamkeit erlangt.
Nachdem es sich auf wundersame Weise aus der Asche des Zweiten Weltkriegs erhoben hatte, wurde es von vielen als ein Land angesehen, das man bewundern, wenn nicht gar nachahmen sollte. Doch Anfang der 1990er Jahre platzte diese Blase auf spektakuläre Weise.
Das japanische Wirtschaftswunder war vorbei. In diesem Buch argumentiert John Lie, dass das Japan von heute in vielerlei Hinsicht das Potenzial hat, noch bedeutender zu sein als vor vier Jahrzehnten. Angesichts der Aussicht auf eine Welt mit abnehmendem Wirtschaftswachstum und zunehmenden Umweltgefahren bietet Japan einen einzigartigen Blick darauf, wie eine lebensfähige Zukunft aussehen könnte - eine Zukunft, in der die Menschen die Grenzen der Wirtschaft und der Umwelt anerkennen und sich gleichzeitig für sinnvolle und nachhaltige Arbeits- und Lebensweisen einsetzen.
Unterhalb und jenseits der Wachstumsrhetorik führen viele Japaner ein nachhaltiges Leben und schaffen eine nachhaltige Gesellschaft. Obwohl er kein Patentrezept für die Welt vorschlägt, zeigt Lie überzeugend auf, dass die heutige japanische Gesellschaft eine Möglichkeit bietet, wie andere Nationen beginnen könnten, das Alltagsleben aufzuwerten und gewöhnliche Tugenden zu kultivieren.