Bewertung:

Das Buch „Lift Every Voice“ ist ein eindringlicher Bericht über Lani Guiniers Erfahrungen während ihrer Nominierung zur stellvertretenden Generalstaatsanwältin für Bürgerrechte. Es befasst sich mit den politischen Kämpfen, mit denen sie konfrontiert war, mit Bürgerrechtsfragen in Amerika und mit ihren Überlegungen zur sozialen Gerechtigkeit seit den 1960er Jahren. Die Rezensenten lobten die aufschlussreichen Perspektiven und die emotionale Tiefe des Buches, wiesen aber auch darauf hin, dass es zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung nicht dem Mainstream entsprach.
Vorteile:⬤ Bietet eine kraftvolle und inspirierende Erzählung.
⬤ Gut geschrieben und fesselnd.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke in Bürgerrechte und politische Prozesse.
⬤ Hebt Guiniers persönlichen Kampf und seinen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit hervor.
⬤ Pflichtlektüre für Bürgerrechtswissenschaftler und -aktivisten.
⬤ Für diejenigen, die Mainstream-Erzählungen suchen, vielleicht nicht geeignet.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass es dem Buch an der Erzählweise populärer Autoren mangelt.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Lift Every Voice: Turning a Civil Rights Setback Into a New Vision of Social Justice
1993, kurz nach seinem Amtsantritt, nominierte der neue Präsident Bill Clinton seine alte Freundin und Klassenkameradin Lani Guinier für das prestigeträchtige und wichtige Amt der stellvertretenden Generalstaatsanwältin für Bürgerrechte.
Diese Ernennung löste sofort einen Feuersturm der Kritik von rechts aus, die Professorin Guinier als Quotenkönigin bezeichnete und sie wegen der in ihren Veröffentlichungen zum Ausdruck gebrachten Ideen angriff, von denen die meisten von ihren Gegnern nicht gelesen oder aus dem Zusammenhang gerissen und missverstanden worden waren.
Angesichts dieser konzertierten Opposition - die ein Freund von Guinier als "low-tech lynching" bezeichnete - gab Clinton nach und zog nicht nur ihre Nominierung zurück, sondern weigerte sich auch, ihr die Gelegenheit zu geben, sich zu ihrer (und seiner) Verteidigung zu äußern. Das Ergebnis war ein Rückschlag für die Bürgerrechte von monumentalem Ausmaß.
Nun bricht Lani Guinier in diesem bemerkenswerten und wichtigen Buch, das zugleich Memoiren und Insiderbericht darüber ist, was wirklich hinter den verschlossenen Türen des Oval Office, des Justizministeriums und des US-Senats geschah, endlich ihr Schweigen und wirft einen aufschlussreichen Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Bürgerrechte in Amerika.
Schonungslos gegenüber ihren eigenen Fehlern und mit scharfem Blick für die offenen und versteckten Absichten ihrer Gegner zeigt Professor Guinier, wie der Präsident seine ehrgeizige Agenda für die Bürgerrechte beim ersten Anzeichen von Kritik seitens der Medien und des Kongresses sofort aufgab - und wie die Bürgerrechtsbewegung dadurch einen schweren Rückschlag erlitt.
Noch wichtiger ist, dass dieses Buch, wie Professor Guinier selbst sagt, von den Kämpfen handelt, die in der Überzeugung geführt wurden, dass unsere rassische Geschichte und unser Engagement für Gleichheit und Demokratie wesentliche Teile ein und derselben Geschichte sind. Es war nicht immer eine schöne Geschichte und auch nicht eine, die einem unausweichlichen Weg folgt.
Dieses Buch ist jedoch kein Versuch, Rechnungen zu begleichen. Es ist die Geschichte der Bemühungen von Männern und Frauen, die von Grund auf an das Versprechen des amerikanischen Glaubensbekenntnisses glauben und diesen Glauben in ihrem täglichen Leben umsetzen. Es sind Menschen, deren Leben nicht von Ruhm und Ehre geprägt ist, sondern deren Risikobereitschaft uns die Ehre des wahren Heldentums zeigt.
Vor allem aber beschreibt Guinier, wie ihre Erfahrungen mit der Presse, dem Weißen Haus und ihren Gegnern im Kongress ihr eine neue Stimme und einen neuen Glauben an den anhaltenden Kampf für die Bürgerrechte gegeben haben. Ihr Buch ist ein außergewöhnlicher Bericht darüber, wie die Bürgerrechtsbewegung ihre Stärke erlangte, die sich aus dem Mut einfacher Menschen speiste, die gegen alle Widrigkeiten für das Richtige eintraten, und aus dem Engagement, Veränderungen von unten nach oben herbeizuführen, indem sie sich auf die Weisheit und den gesunden Menschenverstand der Menschen an der Basis stützten. Anhand ihrer eigenen Nominierung als symbolischem Bezugspunkt zeigt sie, wie schwach und gespalten die Sache der Bürgerrechte geworden ist, da ihre Führer allzu oft von genau den Leuten zum Schweigen gebracht wurden, die sie eigentlich herausfordern sollten.
Schließlich erklärt sie in ihren eigenen Worten die Wahrheit über ihre politischen Ideen - die in der Demokratie und ihren Prinzipien verwurzelt sind, nicht in Quoten und positiven Maßnahmen - und untersucht den Zustand der aktuellen Beziehungen zwischen den Ethnien. Sie erneuert ihren Aufruf zu einem nationalen Gespräch über die Frage der Bürgerrechte und der sozialen Gerechtigkeit. Dieses zum Nachdenken anregende Buch wird mit Sicherheit eine neue und dringend benötigte Debatte auslösen.