Bewertung:

Yonder von Jabari Asim ist eine wunderschön geschriebene und zugleich schmerzhafte Auseinandersetzung mit dem Thema Sklaverei, die in lebendiger Prosa die harte Realität der versklavten Menschen beschreibt. Der Roman bedient sich des magischen Realismus und der multiplen Perspektiven, um die Leser tief in die Kämpfe, Hoffnungen und Freiheitsbestrebungen der Figuren hineinzuziehen. Die Rezensenten loben die bewegende Erzählweise des Buches und die fesselnde Entwicklung der Charaktere, auch wenn einige auf das schwierige Thema und die Herausforderung hinweisen, über solch unmenschliche Bedingungen zu lesen.
Vorteile:⬤ Exquisite und fesselnde Prosa
⬤ reichhaltig entwickelte Charaktere
⬤ effektiver Einsatz von magischem Realismus
⬤ tiefes emotionales Engagement
⬤ wichtige Darstellung afrikanischer Spiritualität
⬤ zum Nachdenken anregende Erzählung über Liebe und Freiheit
⬤ gelobt für seine lebendige Darstellung des Plantagenlebens.
⬤ Die Thematik kann schmerzhaft und schwierig zu lesen sein
⬤ einige Leser empfanden den Schreibstil in Teilen des Romans als schwach
⬤ herausfordernde Themen mögen nicht jeden ansprechen.
(basierend auf 31 Leserbewertungen)
Yonder
Der Wassertänzer trifft auf die Propheten in diesem knappen, fesselnden und wunderschön gestalteten Roman, der Liebe und Freundschaft zwischen einer Gruppe versklavter schwarzer Streber in der Mitte des 19.
Sie nennen sich die Gestohlenen. Ihre Besitzer nennen sie Gefangene. Sie lernen die Sprache und den Glauben ihrer Entführer, aber sie haben eine eigene Sprache und eigene Rituale.
In einer Welt, die allegorisch wäre, wenn sie nicht von harten Wahrheiten durchdrungen wäre, treffen sich Cato und William auf Placid Hall, einer Plantage in einem nicht näher bezeichneten Teil des amerikanischen Südens. Sie sind den Launen ihres tyrannischen und exzentrischen Entführers Cannonball Greene unterworfen und wissen nie, welches Unheil ihnen droht: unmenschliche körperliche Arbeit im Steinbruch der Plantage am Tag, Prügel in der Nacht oder der Verkauf eines geliebten Menschen in jedem Moment. Es ist diese grausame Praxis - die mutwillige Zerstörung von Liebe, der Glaube, dass Schwarze nicht einmal fähig sind, zu lieben -, die am meisten schmerzt.
Es schmerzt den zurückhaltenden und sturen William, der sich in Margaret verliebt, eine kleine, aber mächtige Frau, deren Selbstbeherrschung weit über ihr Alter hinausgeht. Und es schmerzt Cato, dessen erste Liebe, Iris, ohne Vorwarnung verkauft wurde. Er findet nun Trost in seinem herzlichen Freundeskreis, zu dem auch William gehört, der ihm wie ein Bruder ist.
Margarete.
Der kleine Zander.
Und Milton, ein begabter Künstler. Und dann ist da noch Pandora, mit dicken Zöpfen und langen Gliedmaßen, deren Schönheit ihn anzieht.
Ihre Beziehungen geraten ins Wanken, als ein Minister mit einer mysteriösen Vergangenheit zu Besuch kommt und beginnt, ihnen Ideen zur Unabhängigkeit in den Kopf zu setzen. Er erklärt ihnen, dass mit der Freiheit auch das Recht einhergeht, die kleinen Dinge zu wählen - wann man zu Abend isst, wann man die Arbeit beginnt und beendet - sowie die großen Dinge, wie zum Beispiel, wen und wie man liebt. Werden sie dem Prediger folgen und dem Unbekannten nachgehen? Wem können sie trauen, wenn sie in einer von Betrug und Ungewissheit geprägten Landschaft gefangen sind?
In einem eleganten Werk von monumentaler Vorstellungskraft, das unser Denken über das Erbe von Amerikas beschämender Vergangenheit neu ausrichten wird, legt Jabari Asim einen schönen, kraftvollen und elegischen Roman vor, der Intimität und Sehnsucht in den Vierteln untersucht und gleichzeitig eine entscheidende Frage stellt: Was würde passieren, wenn eine versklavte Person alles für die Liebe riskieren würde?