Bewertung:

Das Buch wird für seinen aufschlussreichen Dialog zwischen Buddhismus und Neurowissenschaft gelobt, der verschiedene Perspektiven auf Bewusstsein und Meditation bietet. Während es für seine Tiefe und seine durchdachten Beiträge hoch geschätzt wird, empfanden einige Leser die Lektüre als schwierig und äußerten den Wunsch nach vielfältigeren Sichtweisen.
Vorteile:Bietet eine notwendige neue Perspektive auf Bewusstsein und Realität, indem es neurowissenschaftliche und tibetisch-buddhistische Erkenntnisse zusammenbringt.
Nachteile:Respektiert und artikuliert unterschiedliche Standpunkte effektiv, ohne zu sehr zu vereinfachen oder einen Konsens zu erzwingen.
(basierend auf 23 Leserbewertungen)
Beyond the Self: Conversations Between Buddhism and Neuroscience
Konvergierende und divergierende Ansichten über den Geist, das Selbst, das Bewusstsein, das Unbewusste, den freien Willen, die Wahrnehmung, die Meditation und andere Themen.
Der Buddhismus teilt mit der Wissenschaft die Aufgabe, den Geist empirisch zu untersuchen; seit zwei Jahrtausenden verfolgt er die direkte Untersuchung des Geistes durch eindringliche Introspektion. Die Neurowissenschaft hingegen stützt sich auf das Wissen einer dritten Person in Form einer wissenschaftlichen Beobachtung. In diesem Buch bieten Matthieu Ricard, ein buddhistischer Mönch, der als Molekularbiologe ausgebildet wurde, und Wolf Singer, ein angesehener Neurowissenschaftler - enge Freunde, die einen ständigen Dialog führen - ihre Perspektiven auf den Geist, das Selbst, das Bewusstsein, das Unbewusste, den freien Willen, die Erkenntnistheorie, die Meditation und die Neuroplastizität an.
Ricards und Singers breit gefächertes Gespräch ist eine erhellende und fesselnde Begegnung zwischen der Fülle der buddhistischen Erfahrungswerte und der Fülle der experimentellen Ergebnisse der Neurowissenschaften. Sie erörtern unter anderem den Unterschied zwischen Grübeln und Meditation (Grübeln ist die Geißel der Meditation, aber die Psychotherapie ist darauf angewiesen), die Unterscheidung zwischen reinem Bewusstsein und seinen Inhalten, die buddhistische Vorstellung (oder das Fehlen einer solchen) vom Unbewussten und die genauen Kriterien der Neurowissenschaften für bewusste und unbewusste Prozesse sowie die Gemeinsamkeiten zwischen kognitiver Verhaltenstherapie und Meditation. Ihre Ansichten divergieren (Ricard behauptet, dass der Third-Person-Ansatz niemals auf das Bewusstsein als primäre Erfahrung stoßen wird) und konvergieren (Singer weist darauf hin, dass das neurowissenschaftliche Verständnis von Wahrnehmung als Rekonstruktion der buddhistischen, alles unterscheidenden Weisheit sehr ähnlich ist), aber beide behalten ihren Blick auf das Verständnis grundlegender Aspekte des menschlichen Lebens gerichtet.