Bewertung:

Jerome Charyns Biografie über Joe DiMaggio, „The Long Vigil“, erforscht das Leben des legendären Baseballspielers und konzentriert sich dabei auf seine Kämpfe nach der Karriere und seine komplexe Beziehung zu Marilyn Monroe. Das Buch stellt DiMaggios sportliche Leistungen in ein ausgewogenes Verhältnis zu seinen persönlichen Herausforderungen und offenbart einen Mann, der trotz seines Ruhms zutiefst beunruhigt und oft einsam war.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil, der die Nuancen von DiMaggios Charakter und Leben einfängt.
⬤ Bietet eine detaillierte Darstellung von DiMaggios Kämpfen nach seiner Pensionierung und seiner turbulenten Beziehung zu Marilyn Monroe.
⬤ Bietet Einblicke in den Mann hinter der Legende und zeigt sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen.
⬤ Gut recherchiert, mit einer durchdachten und sympathischen Sicht auf DiMaggio als tragische Figur.
⬤ Wird von Lesern geschätzt, die kein Interesse an Baseball haben.
⬤ Einige Kritiken erwähnten eine vermeintliche Voreingenommenheit des Autors, die darauf hindeutet, dass Charyn ein 'Hühnchen zu rupfen' hat.
⬤ Gelegentliche Kritiken heben hervor, dass das Buch keine bahnbrechenden Enthüllungen enthält, sondern stattdessen eine vertraute Erzählung bietet.
⬤ Der Fokus auf DiMaggios persönliche Kämpfe könnte Leser, die eine traditionelle Sportbiographie suchen, nicht ansprechen.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
Joe DiMaggio: The Long Vigil
Diese fesselnde Studie über Joe DiMaggio bietet einen sympathischeren Blick auf sein Leben jenseits des Baseballfeldes, eine Umkehrung der Art und Weise, wie die legendäre Sportikone in den letzten Jahren porträtiert worden ist.
Als Centerfielder der New York Yankees von 1936 bis 1951 ist Joe DiMaggio im Gedächtnis der Amerikaner als der Inbegriff von Anmut, Würde und der unaussprechlichen Eigenschaft "Klasse" verankert. Doch seine Karriere nach dem Ruhestand, die mit seiner neunmonatigen Ehe mit Marilyn Monroe begann, war weit weniger verheißungsvoll. Schriftsteller wie Gay Talese und Richard Ben Cramer haben den privaten DiMaggio als grausam oder egozentrisch dargestellt. Jetzt stellt Jerome Charyn das Bild dieser amerikanischen Ikone wieder her und betrachtet DiMaggios Leben in einem sympathischeren Licht.
DiMaggio war ein Mann der Extreme, der auf dem Spielfeld überragend begabt war, privat aber unsicher, passiv und gestört wirkte. Er hat nie verstanden, dass für Monroe auf ihrem eigenen komplexen und tragischen Weg die Ehe ein Karriereschritt war.
Er blieb ihr sein ganzes Leben lang leidenschaftlich verbunden. Er ließ sich in eine Geldmaschine für Sportmemorabilien verwandeln. Am Ende war er nicht mehr in der Lage, eine andere Rolle als die des "größten lebenden Ballspielers" für sich zu definieren, und war in "einer schrecklichen Art von Kleinkram" gefangen. Doch wo andere nur wenig Menschliches hinter diesen Kleinigkeiten sahen, präsentiert Charyn in Joe DiMaggio die Tragödie einer der größten Figuren des amerikanischen Sports.