Bewertung:

Das Buch enthält eine Sammlung wissenschaftlicher Aufsätze über das vierte Johannesevangelium, wobei der Schwerpunkt erneut auf patristischen Belegen und einer kritischen Untersuchung der historischen Jesusforschung in Bezug auf das Johannesevangelium liegt. Das Buch präsentiert Wissenschaft auf hohem Niveau und wirft wichtige Fragen zum historischen Kontext und zur Wahrnehmung des Evangeliums auf.
Vorteile:Das Buch präsentiert exzellente wissenschaftliche Erkenntnisse, eine Vielzahl von Einsichten verschiedener Experten, eine kritische Neubetrachtung des vierten Evangeliums im Kontext der historischen Jesusforschung und eine ausgewogene Diskussion der Stärken und Schwächen der aktuellen kritischen Haltungen.
Nachteile:Einige Aufsätze zeigen unbequeme Perspektiven auf, und es gibt Anlass zur Sorge über die anhaltende Spaltung in der Johanniterforschung, die den gemeinsamen Fortschritt behindern könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
John, Jesus, and History, Volume 1: Critical Appraisals of Critical Views
In den letzten zwei Jahrhunderten haben viele Gelehrte das Johannesevangelium als Tabu für die Suche nach dem historischen Jesus betrachtet. Diese Haltung wirft jedoch eine Reihe neuer Probleme auf, die mit Bedacht angegangen werden müssen.
Die Aufsätze in diesem Buch, die die laufenden Überlegungen einer internationalen Gruppe von Johanniter- und Jesusforschern widerspiegeln, setzen sich kritisch mit zwei Grundannahmen der vorherrschenden Ansicht auseinander: der Enthistorisierung des Johannes und der Entjohannisierung Jesu. Die hier verfolgten Ansätze sind vielfältig und umfassen kognitiv-kritische Entwicklungen des johanneischen Gedächtnisses, charakteristische Merkmale des johanneischen Zeugnisses, New Historicism, johanneisch-synoptische Beziehungen und neue Analysen der johanneischen Traditionsentwicklung. Dieser Band bietet nicht nur einen Überblick über den neuesten Stand der johanneischen Studien und der Jesusforschung, sondern führt auch einen sich abzeichnenden Konsens zusammen, der das Johannesevangelium als eine autonome Tradition mit einer eigenen Perspektive betrachtet, die im Dialog mit anderen Traditionen steht.
Durch diese Infragestellung sowohl kritischer als auch traditioneller Annahmen entstehen neue Ansätze zu den uralten Rätseln des Johannesevangeliums, und der Boden wird für neue und kreative Wege nach vorn geebnet. Die Autoren sind Paul Anderson, D.
A. Carson, Colleen M. Conway, Paula Fredriksen, Felix Just, S.
J., Robert Kysar, Andrew Lincoln, John Painter, Sidney Palmer, Mark Allan Powell, D. Moody Smith, Tom Thatcher, Marianne Meye Thompson, Gilbert Van Belle und Jack Verheyden.