Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 6 Stimmen.
"Kenne die Frau, und du wirst den Mann kennen" ist ein oft zitiertes Sprichwort, und nirgendwo wird es besser bewahrheitet als in dieser höchst aufschlussreichen Biografie von Josephine de Beauharnais (1763-1814), der ersten Frau von Napoleon Bonaparte und selbst berühmt. John S.
C. Abbott beschreibt in gewohnt meisterhafter Weise Josephines dramatisches Leben: ihre Geburt in eine wohlhabende französische Kolonialfamilie auf der Insel Martinique, ihre erste Heirat in die Adelsfamilie de Beauharnais - und die Hinrichtung ihres ersten Gatten während der Schreckensherrschaft, die die Französische Revolution begleitete. Josephine selbst wurde erst nach dem Sturz von Robespierre und einen Tag vor ihrer eigenen geplanten Hinrichtung vor der Guillotine bewahrt.
1795 lernte sie Napoleon kennen, und obwohl sie sechs Jahre älter war als er, wurde sie bald seine Geliebte. Innerhalb von zwei Jahren waren sie verheiratet, und ihr gesellschaftlicher Aufstieg ging mit dem ihres Mannes einher.
Zunächst als Ehefrau des Ersten Konsuls von Frankreich, wurden ihr Ruhm und ihre Schönheit noch größer, als sie 1804 von Napoleon in einer großen Zeremonie in der Kathedrale Notre Dame zur Kaiserin von Frankreich ausgerufen wurde. Dieses Buch konzentriert sich jedoch nicht auf die Heldentaten ihres Mannes, sondern auf Aspekte von Josephines Leben, Aktivitäten und Interaktionen mit der Öffentlichkeit, die sie zu einer der beliebtesten Persönlichkeiten Frankreichs werden ließen. Das Buch gibt Aufschluss über ihren Einfluss auf ihren Ehemann, der sich auch auf Staatsangelegenheiten erstreckte, sowie über die häuslichen Verhältnisse, die im Laufe der Zeit durch die immer umfangreicheren militärischen Abenteuer Napoleons belastet wurden.
Schließlich enthält das Buch Einzelheiten zu Napoleons Entscheidung, sich von Josephine scheiden zu lassen und die Tochter des österreichischen Kaisers zu heiraten, weil er einen Erben zeugen wollte, was Josephine nicht leisten konnte. Napoleons Bedauern über diese Entscheidung - und der Kummer, den sie Josephine bereitete - sind ausführlich dokumentiert, und bei ihrem Tod nur vier Jahre später waren ihre letzten aufgezeichneten Worte sein Name.