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Judith erzählt die Geschichte einer schönen Jüdin, die in das Zelt eines eindringenden Generals eindringt, ihn betrunken macht und ihm dann den Kopf abschlägt und so ihr Dorf und Jerusalem rettet. Diese kurze Novelle wurde etwas überraschend in die frühchristlichen Versionen des Alten Testaments aufgenommen und spielt seither eine wichtige Rolle in der westlichen Tradition.
Dieser Kommentar bietet eine detaillierte Analyse der Zusammensetzung des Textes und seiner Bedeutung in seinem ursprünglichen historischen Kontext und gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Judith-Forschung. Lawrence M. Wills betrachtet nicht nur die Beziehung von Judith zu früheren biblischen Texten - wie der Autor auf frühere biblische Motive anspielte und wichtige biblische Passagen interpretierte -, sondern geht auch auf die Entstehung von Judith und anderen jüdischen Novellen im Kontext der altorientalischen und griechischen Literatur sowie auf ihre Beziehung zu kulturübergreifenden Volksmotiven ein.
Aufgrund der Popularität von Judith in Kunst und Kultur befasst sich dieser Band auch mit der Interpretationsgeschichte des Buches in Malerei, Skulptur, Musik, Drama und Literatur. Eine Reihe von Abbildungen künstlerischer Darstellungen von Judith werden aufgenommen und ausführlich besprochen.